Seite:OAStuttgartStadt0177.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Stadt-Direction am Dorotheen-Platze; das Dienst-Gebäude des Cult-Ministeriums am (alten) Post-Platz; das Waisenhaus an der Planie; der Catharinen-Stift an der Friedrichs-Straße; das Kunst- und Münz-Cabinet an der Neckar-Straße; die polytechnische Schule an der Königs-Straße, nebst dem neuen Laboratorium auf dem Seewiesen-Platz; der Thierarznei-Schule an der Canstatter Land-Straße; das Dienst-Gebäude des Kriegs-Ministeriums auf dem Charlotten-Platze; die Kaserne der Leibgarde an der Hospital-Straße; das Reithaus derselben an der Kanzlei-Straße; die Kasernen-Verwaltung am Post-Platze; die Militär-Straf-Anstalt vor dem Büchsen-Thor; das Militär-Schießhaus am Hasenberge; das Pulver-Magazin in dem Röthenwald; das Kanzlei-Gebäude des Finanz-Ministeriums und der Ober-Finanz-Kammer an der Königs- und Kronen-Straße; das Cataster-Gebäude, zugleich Sitz des statistisch-topographischen Büreaus, an der Büchsen- und hohen Straße; das Stadt-Cameral-Amt und das Land-Cameral-Amt an der Linden-Straße, die Holzgarten-Verwaltung an der Militär-Straße. 1

IV. Kirchen- und Pfarr-Gebäude.

Die Stifts-Kirche. Wo sich jetzt dieses Gotteshaus[1] erhebt, stand im 13. Jahrhundert ein Bau von geringem Umfang. Als Graf Eberhard, der Erlauchte, das Stift zum heiligen Kreuz von Beutelsbach, nachdem das dortige fürstliche Erbbegräbniß 1312 von den Eßlingern zerstört worden, mit den Gebeinen seiner Vorfahren nach Stuttgart verlegte, wurde die hiesige Kirche umgebaut und beträchtlich erweitert, so daß die Stiftsherren schon 1321 in der neuen Stifts-Kirche zum heiligen Kreuze ihren Einzug halten konnten, wie eine im Chor der Kirche befindlich gewesene Inschrift: „MCCCXXI in die Johannis Baptiste supervenerunt Canonici de Beutelspach VII. Cal. Jul.“ andeutete. Damals soll auch die neue Kirche, wie die alte war, größtentheils von Holz hergestellt, und nur der Chor auf Kosten Ulrichs, Grafen von Württemberg, Propsts zu St. Guido in Speier (der 1327 als Domherr und 1334–1347 als Propst vorkommt) durch den Steinmetzen Walther von Stuttgart erbaut worden sein. Im Jahr 1419 fiel indessen ein Theil dieses Chors ein, und man beschloß nun, da auch die anderen Theile der Kirche baufällig geworden


  1. Über die Kirchen zu Stuttgart, ihre Geschichte mit detailirter Beschreibung ihrer architektonischen Bestandtheile und Monumente der Sculptur und Malerei ist das mit vielen trefflichen Abbildungen begleitete Werk von Heideloff: Die Kunst des Mittelalters in Schwaben. Stuttgart, 1854. 4. zu vergleichen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0177.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)