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Studierende zunächst aus den mit denselben befreundeten Familien Grev, Kraus und Thomas, in deren Ermanglung aber für zwei Bürger-Söhne von Urach. Verw. Armen-Kastenpflege.

Brodbeck-Stikel’sche St., 1627. Von Joh. Conr. Brodbek, Rath und Kammer-Sekr. mit 600 fl. für Schüler der lateinischen Schulen, des Gymnasiums in Stuttg., je zur Hälfte für Verwandte von seiner Seite und zur Hälfte für Verwandte von Seite seiner Frau Susanne, geb. Stickel; in Ermanglung von Verwandten aus diesen beiden Familien aber für die Eisengrein’sche, Zeitter’sche und Rohrer’sche, Ziegler’sche, Luz’sche, Künlen’sche und Fürderer v. Richtenfels’sche Familie. Verw. und vergeben von dem Rektor des Gymnasiums.

Essich’sche St., 1690 von Joh. Georg Essich, Amtsschreiber in Maulbronn und dessen Ehefrau Anna Marie, geb. Rieger, mit 300 fl. theils für Studierende aus der Familie, theils für arme Epilepticos oder andere mit schweren Gebrechen Behaftete. Diese Stiftung, welche in der Folge durch Legate von Verwandten namhaft vermehrt worden, wird ganz privatim verwaltet.

Feuerlein’sche St., 1815 von Rudolph Ferd. v. Feuerlein, Ober-Finanzrath mit 21.000 fl. für Studierende, 6000 fl. für Scribenten, Kaufleute und Apotheker, 1200 fl. für Maler und Kupferstecher, 1200 fl. für Professionisten und 9600 fl. für Wittwen und Waisen, sowohl aus der Familie als auch andere. Wird ganz privatim verwaltet.

Göriz’sche St. von Carl Ludwig Göriz für seine Neffen und deren männliche Nachkommen, welche den Namen Göriz führen, mit 12.000 fl. Privatim verw.

Griesinger’sche St. Dr. Ludw. Fried. Griesinger, Rechtsconsulent, stiftet 1840 6000 fl. Nachdem die Summe auf 12.000 fl. angewachsen sein wird, erhalten die weiblichen Familien-Angehörigen Hochzeit-Geschenke von je 200 fl., die auf 400 fl. erhöht werden, wenn wegen Nichtvorhandenseins von Competenten der Grundstock auf 24.000 fl. gestiegen sein sollte. Verw. Armenkasten-Pflege. Sein übriges bedeutendes Vermögen, abzüglich mehrerer Legate, bestimmte er zu einer Familienstiftung für Studirende in Tübingen und auf andern Universitäten, das die jurist. Facultät in Tübingen verwaltet.

Grüninger Hiller’sche oder eigentlich Varenbühler-Grüninger-Hiller’sche St., von 1635. 1) Von Agnes, geb. Varenbühler, verehlicht, zuerst mit Wilhelm Sattler, Hof-Kanzlist und dann mit Erasmus Grüninger, Propst, mit 2000 fl. und 2) von Agnes, geb. Sattler, Gattin des Jos. Heinr. Hiller v. Gärtringen mit 2000 fl. für Studirende zunächst aus der Varenbühler und Hiller’schen Familie, in deren Ermanglung aber auch aus der Sattler’schen und Grüninger’schen Familie.

Gukenberger’sche St., gestiftet 1820 von Joh. Philipp Gukenberger, Geh. Registrator mit 4000 fl. für seine Verwandte.

Guoth’sche St. 1614 von Job. Jac. Guoth zu Sulz, fürstl. Kammermeister, welcher beinahe sein ganzes Vermögen (45.000 fl.) zu einem theologischen Stipendium bestimmte. Unter Aufsicht des K. Studienraths verw.

Häberlen’sche St., gestiftet 1744 von Job. Jac. Häberlen, Reg.-Secr., mit 12.000 fl., jetzt 25.765 fl. zu je 1/3 für arme Studirende, für hiesige dürftige Leute und zur Vermehrung des Grundstockes. Verw. Armen-Kasten-Pflege.

Härlin’sche St., 1828 von Dr. Gottfr. Benjamin Härlin,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0349.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)