Seite:OAStuttgartStadt0369.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist in Eßlingen. Es genüge daher die Bemerkung, daß er bis dahin 50 Kinder bei israel. Lehrern hatte erziehen und verpflegen lassen. 1

Außer diesen bestehen noch mehrere wohlthätige Vereine, theils ohne, theils mit Beschränkung auf Stuttgart. Zu den ersteren zählen: der württ. Pfarrwaisen-Verein, g. 1842 von Dekan Zeller in Besigheim und Stadtpfarrer Faulhaber in Lauffen, mit j. P. und auf die Waisen jeden Alters, auch von Lehrern sich erstreckend, welche die evang. theol. Dienstprüfung erstanden haben. Er hat in jeder Diöcese Agenten und zählt 825 M., welche 30 kr.–1 fl. und mehr jährlich beisteuern. E. 1447 fl. V. 8517 fl.[1] Unterstützt werden mit 1240 fl. 109 bedürftige Waisen, worunter 17 in Stuttgart mit 10 bis 20 fl. Das Organ des Vereins ist das Kirchen- und Schul-Blatt. – Der württ. Schullehrer-Unterstützungs-Verein, g. 1844 von Schulmeister Buhl in Ludwigsburg, mit j. P. und dem rechtlichen Sitze zu Eßlingen, unterstützt arme Waisen und verwahrloste Kinder von Schullehrern und mittellose würdige Lehrer selbst. Etwa die Hälfte der evang. Schullehrer des Landes sind M. und entrichten 24–30 kr. jährlichen Beitrag. In den drei Jahren 1849/51 E. 2618 fl. V. 400 fl.[2] Jährlich werden 30–40 Wittwen und Waisen unterstützt und 7 Waisen ganz verpflegt. Das Organ des Vereins ist das württ. Schulwochenblatt. – Der württ. ärztliche Unterstützungs-Verein, g. 1851, auf die Bemühungen des Dr. Cleß d. j. hier, von dem württ. ärztlichen Vereine, der ihm 335 fl. schenkte, und dessen Mitglieder nach freiem Ermessen beisteuern, unterstützt diejenigen Ärzte, welche durch Unglück oder Krankheit außer Stand sind, ihre Familie zu ernähren und ihre gesellschaftliche Stellung zu behaupten, sowie durch unglückliche Umstände ihrer Mittel beraubte Wittwen und Waisen von Ärzten. E. 1040 fl. V. 1250 fl. Unterstützt werden 29 Personen mit 520 fl. Die Rechenschaftsberichte enthält das med. Corresp.-Bl. – Die von Commercienrath v. Jobst errichtete Unterstützungs-Kasse für württ. nothleidende Pharmaceuten ist von ihm 1852 an den allgemeinen deutschen Apotheker-Verein übergeben worden. Des württ. Apotheker-Vereins ist S. 242 gedacht.


  1. Darunter 2178 fl. Legate und Geschenke, wovon 500 fl. von dem Könige, 100 fl. von der Königin, 200 fl. von N. K. in Stuttgart, Erlös aus einer Predigt-Sammlung etc.
  2. Schenkungen und Vermächtnisse 1500 fl., worunter 300 fl. vom Staat, 100 fl. von der Königin, 100 fl. von dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, 250 fl. von W. A. Brunnarius, geb. Vulpius, in Stuttgart.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0369.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)