Seite:OAUrach 155.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

an den St. Nicolaus zu Sperwerseck ihre Höfe zu Niederweiler und Böhringen; 1442 verkauft Conrad von Hofen an Hans Renner seine ewige Gült zu Niederweiler; 1446 verkauften Hans Küchenmeister und seine Hausfrau unter Anderm auch ein Gut zu Niederweiler an Graf Ludwig von W. Von Strohweiler führt eine in neuerer Zeit angelegte Straße nach Schlattstall hinab. In der Nähe befindet sich die alte Slater-Steige. S. S. 137.


5. Dettingen mit Ziegelhütte.

Dettingen, zum Unterschied von andern Orten gleichen Namens, auch Dettingen unter Urach, oder D. an der Erms genannt, ein Pfarrdorf mit Marktgerechtigkeit, an der Erms und der Landstraße nach Urach, 11/2 St. von Urach mir 2761 Einwohnern. Die Zehnten gehören sämmtlich dem Staat. Die Grundgefälle betragen dermalen noch 873 fl. wovon der Staat 644 fl., das Übrige die Gemeinde- und die Stiftungspflege des Orts, das Spital Nürtingen, der Fürst von Fürstenberg und die Grafen von Degenfeld beziehen. Die von Degenfeld besitzen hier ein ritterschaftliches Lehengut, wozu nach dem Cataster ein Haus und 51/2 M. Grund-Eigenthum gehören. [1]

  1. Nach der Lehensbeschreibung sind die Bestandtheile des Lehens folgende: eine frey adelige Behausung mit Scheuren und 1 M. Garten zu Dettingen, 6 Morgen Weinbergen daselbst, wovon aber schon 1711 nur noch 3 M. gefunden werden konnten, die damals Roßweide waren, nun in Baumäcker verwandelt sind, ferner 1/2 M. viertheiliger Weinberg, jährlich 1 M. Wald aus den Kronwaldungen, zur Abholzung von dem Forstamt anzuweisen, sodann das Einkommen der vormaligen h. Kreuz-Kaplaney zu Owen, namentlich bey der Cameralverwaltung Urach, 161/2 Sch. Dinkel, 17 Sch. 1 Sri. 31/2 Vrlg. Haber, ein Gärtchen zu Owen, ungefähr 8 fl. Geldgefälle, und Fruchtgülten 7 Sch. 5/8 Sri. Dinkel, 7 Sch. 3 Sri. 1 Vrlg. Haber zu Owen, Bruken, Böhringen und Erkenbrechtsweiler, endlich Weingülten, 2 E. 3 Imi zu Owen und, jedoch nur einige Maß, zu Dettingen am Schloßberg. Das Lehen vermuthlich, ein Theil des aufgelösten Stifts wurde 1554 von dem Herzog Christoph seinem Obervogt zu Urach, Niclaus von Grafeneck, als Mannlehen verliehen, 1562 aber demselben in ein Kunkellehen verwandelt. Da Niclaus ohne männliche Erben starb, so kam das Lehen auf seine Tochter Susanna, Gattin Wolfs von Zillenhardt, und nachdem
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_155.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)