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er von jenem die dem Herzog Berthold von Zähringen abgenommene Landgrafschaft Breisgau. Tritheim und A. erzählen von ihm, daß er von K. Heinrich den Auftrag übernommen habe, das Kloster Hirschau zu züchtigen, dafür aber die gerechte Strafe des Himmels erfahren habe. Denn kaum habe sich der gepanzerte Bischof an der Spitze seiner Vasallen zu Pferde gesetzt, als er von einem Schlage gerührt zur Erde gefallen und todt aufgehoben worden sey.[1] Er liegt mit seiner Mutter Adelheid, seinem Bruder Egino und seinem Oheim Egino, dem Erbauer der Achalm, zu Straßburg begraben. Herr Prof. Münch verwechselt ihn (I. 24) mit dem Grafen Werner von Habsburg, der früher Bischof in Straßburg war, und läßt ihn darum die Burg Habsburg erbauen und zu Constantinopel sterben.

6) Hunfried, vermuthlich nach seiner Mutter Bruder, dem Erzbischof von Ravenna, so genant; er und sein Bruder

7) Beringer, sollen ganz jung gestorben seyn, und wurden zu Dettingen neben ihrem Vater Rudolph begraben, s. Dettingen.

Die Töchter waren:

1) Beatrix, Äbtissinn zu Eschau, Sulger I. p. 11.

2) Mechtild, oder Mathild, Gemahlin des Grafen Cuno von Lechsgmünd, dem sie mehrere Kinder gebar, darunter vier Söhne, Burckhardt, Otto, Cuno und Berthold.

3) Willibirg, Gemahlin des Grafen Werners von Grüningen und Mutter Werners d. j. von Grüningen. [2]

Alle diese Geschwister scheinen kinderlos gestorben zu seyn, mit Ausnahme der beyden Schwestern Mechtild und Willibirg.

Cuno und Luithold überlebten ihre Brüder; sie waren unverheirathet und der langen Kämpfe müde, stifteten sie am Ende ihrer Tage das Kloster Zwiefalten und brachten diesem den größten Theil ihrer Besitzungen zum Opfer. Mit ihnen erlosch das Achalmische Haus; denn was die spätern Grafen von Achalm betrifft, so ist oben schon gezeigt worden, daß sie nur Reichsvögte von Achalm waren. Ohne Zweifel würden die Brüder Cuno und Luithold ihre sämmtlichen

  1. Gerbert Hist. silvae nigrae I. 221. Trith. Chron. Hirs. Ed. S. Gall. I. 395. Sulger An. Zw. I. 10. wo aber sein Todesjahr unrichtig angegeben ist. Cleß Landes- und Cultur-Gesch. v. W. II. 70.
  2. Über dieselben ist ausführlich gehandelt in den Würt. Jahrbüchern 1826. H. 2 S. 379. und ff.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Urach. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1831, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAUrach_181.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)