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entspricht, während die Durchschnittsquote des ganzen Neckarkreises in diesen Jahren = 0,01276 und im ganzen Lande = 0,008905 beträgt. Im Jahr 1847 (den 19. Juli) schlug der Blitz in Winnenden in mehrere Blitzableiter, jedoch ohne zu zünden, und es hat sich also hier der Nutzen der Blitzableiter auf’s Neue bestätigt. Als Wetterscheide kann der Korber Kopf betrachtet werden, an welchem die Gewitter häufig sich stoßen oder theilen, um hierauf entweder Schorndorf oder Backnang zuzuziehen.


6. Gebirgsarten und Mineralien.

Die geognostischen Verhältnisse des Bezirkes sind sehr einfach. Sämmtliche tiefer gelegenen Theile bestehen aus Muschelkalk, die vorgeschobenen Vorhügel und einige höhere Flächen der Ebene aus Lettenkohle, die Berge und Hügel selbst aus Keuper, welchem nur auf den höchstgelegenen Stellen der untere Lias sich auflagert; fast überall sind diese Flötzgebilde von aufgeschwemmtem Land in unbedeutender Mächtigkeit bedeckt. Vulkanische und ältere Gesteine fehlen völlig.

Der Muschelkalk bildet die Grundlage aller übrigen Gesteine; er erscheint zuerst in der Thalsohle bei Groß-Heppach, tritt bei Beinstein mit einer ziemlich mächtigen Dolomitbank auf und ist durch das ganze Remsthal von Waiblingen an abwärts sehr schön aufgeschlossen. Die obern, theils thonigen, theils dolomitischen Bänke erstrecken sich längs der neuen Straße gegen Winnenden fast bis auf das Plateau, am Fuß des Hohenreusches hinauf, so daß die Formation hier zu einer Mächtigkeit von wenigstens 200′ aufgeschlossen erscheint. Sämmtliche hier zu Tag stehenden Bänke gehören den mittleren und oberen Schichten an. Diese bestehen in thonigen, meist zerreiblichen Dolomiten, mit sparsamen Steinkernen von Myophoria vulgaris, Goldfussii, Myacites musculoides u. dgl.; jene aus rauchgrauen, deutlich geschichteten, stark zerklüfteten Kalksteinen, von körnigem, in’s Dichte verlaufendem Gefüge,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0022.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)