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die Waiblinger-Winnender Landstraße durchkreuzt, geht ein weiterer Römerweg von ihr ab nach Schwaickheim und Affalterbach.

5) An der Stelle, wo die Oberamtsgrenze die Canstatt-Waiblinger Landstraße durchschneidet, ging eine römische Straße von der Hauptstraße ab und führte schnurgerade gegen Beinstein und weiter auf die Hohe Straße (Pfahlbühlstraße). Sie ist beinahe ganz verschwunden und nur noch einzelne Spuren und der Name Heerstraße machen die Verfolgung derselben möglich.

6) Endlich ist noch eines alten, theilweise noch gepflasterten Wegs zu erwähnen, der von Beinstein nach Korb führt und der Ältweg (Altweg) genannt wird.

Aus dem römischen Straßennetze geht hervor, daß Waiblingen schon unter den Römern ein wichtiger Punkt war, indem sich hier mehrere Straßen kreuzen und zugleich über das Remsthal führen. Da die Römer an Stellen, wo sie eine oder gar mehrere Straßen über ein Thal führten, beinahe regelmäßig Niederlassungen anlegten, so ist, abgesehen von den römischen Alterthümern, die man in der Nähe der Stadt fand, nicht daran zu zweifeln, daß sie auch bei dem gegenwärtigen Waiblingen sich wohnlich niedergelassen hatten. Dieß wird auch durch aufgefundene Überreste aus der Römerzeit bestätigt.

Im sechzehnten Jahrhundert wurde auf dem Waiblinger Felde gegen Felbach hin folgende, gewöhnlich unter Canstatt aufgeführte Inschrift entdeckt, welche gegenwärtig im K. Museum der bildenden Künste aufbewahrt wird:

IN. H. D. D. I. O. M.
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LEGIONIS XXII.
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NAE B F COS PRO
SE ET SVIS POSV
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AELIANO COS
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ARIS.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0089.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)