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Hans Gaisberger (Steinhofer 2, 794); 1467, März 31., verkaufte Agatha von Baldeck, Walthers von Urbach Wittwe, ihren Hof Endersbach an Graf Ulrich von Württemberg (Staatsarch.). 1

Der Großzehente in Endersbach und in Strümpfelbach ging zum Theil von den Grafen von Sulz zu Lehen; von ihnen wurde ein Theil desselben verliehen zuerst an Wendel von Remchingen, dann an Dieterich von Frauenberg, an Martin von Balzhofen und hierauf an Simon von Balzhofen. Antheile daran eigneten im Jahr 1460 Graf Rudolf von Sulz und im Jahr 1465 Graf Johann von Sulz dem ebengenannten Simon von Balzhofen, worauf dieser sie im Jahr 1473 an das Stift Göppingen verkaufte. Hiegegen protestirten, wiewohl vergeblich, Eucharius und Balthasar von Angeloch, indem sie behaupteten, Graf Johann von Sulz habe den Zehenten im Jahr 1464 ihrem Vater geliehen (Gabelk.). – Weitere Theile des großen Zehenten erwarb das Kloster Adelberg von Adam Schenck von Winterstetten in den Jahren 1495 und 1498, worauf sie ihm von den Grafen von Sulz geeignet wurden (Gabelk.). Einen Antheil an den Korn- und Wein-Zehenten in den beiden Orten vertauschte Württemberg im Jahr 1470 an’s Stift Göppingen für Gefälle in Göppingen und Dettingen am Schloßberg (Steinhofer 3, 184). Adelberg hatte übrigens schon früher von Adelheid Truchsessin von Höfingen laut Urkunde von 1442, März 9., und von Elisabeth gleichfalls Truchsessin von Höfingen vermittelst Urkunde von 1442, August 27., ihre Zehenten an Wein und Korn erkauft. Durch diese Käufe und sonstige Zehentrechte hatte sich das Verhältniß nach dem Lagerbuche von 1598 wie folgt gestaltet. Vom großen Zehenten in einem Bezirke bezog das Stift Göppingen vornweg 1 Scheffel Roggen, genannt Stabscheffel, sodann gehörten 27/64 Adelberg, 31/64 dem Stift Göppingen, 6/64 der St. Peter- und Paul-Caplanei auf dem Capellenberg bei Beutelsbach. In einem andern Bezirke bezogen das Stift Göppingen und Adelberg, das seinen Theil hier 1527 von Privaten erworben, je die Hälfte, und ging dieses Recht von der Herrschaft Hochberg als Patrons der beiden Caplaneien daselbst zu Lehen, die deßwegen jährlich von jedem Theile 5 Scheffel 61/2 Simri Roggen, 6 Scheffel 4 Simri Dinkel, 6 Scheffel 11/2 Simri Haber, und 19 Sommerhühner empfingen. In einem dritten Bezirke war die Ortspfarrei allein zehentberechtigt. Ähnlich verhielt es sich mit dem Wein-, Heu- und kleinen Zehenten. Vom Weinzehenten erhob das Stift Göppingen vornweg 1 Eimer Stabwein; vom Rest dieses 13/24, Adelberg 9/24 und die beiden Caplaneien auf dem Capellenberg 2/24. Die Ortspfarrei sollte hievon 3 Eimer, oder, wenn kein Wein geräth, 4 Pfund Heller für den

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0139.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)