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ansehnlichem Besitze: von Hochdorf, 1/2 Beihingen (1344), Osweil (erkauft 1621); sie hatte Höfe in Affalterbach (1369, 1480), Backnang (erkauft 1434), Felbach (erworben 1369), Großaspach (1505) und Miedelsbach (1344); ferner Güter bei Neckarweihingen (1337), Strümpfelbach (1439), Winnenden (1480) u. s. w. In der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts thaten sich hervor Hans, † vor 1370, und seine Brüder Strub und Peter. Johann Nothaft begleitete den Grafen Eberhard im Bart nach Palästina. Im Jahr 1542 war Werner Nothaft von Hohenberg Stiftsdechant in Sinsheim, dessen Chronik er schrieb (Mone Quellensamml. 1, 209). Außer den genannten Namen kommen namentlich in späterer Zeit vor: Haimeran, Wolf, Hans Dietrich, Caspar, Bernold, Johann Erasmus, Philipp Jakob, Wolf Jakob, Georg, Wilhelm Christoph. Im Jahr 1687 erlosch diese Familie im Mannsstamm mit Philipp Jakob Nothaft. Dieser hatte schon 1684 Hochberg und Hochdorf an seinen Schwiegersohn Uriel von Gemmingen abgetreten und so besaßen die von Gemmingen beide Orte mit dem Blutbann, worüber K. Karl VI. am 23. November 1736 einen Lehenbrief ausstellte, auch den Kirschenhardtshof bis zum Jahr 1779, in welchem sie die Herrschaft für 40.000 fl. an den Herzog Friedrich Eugen von Württemberg verkauften, welcher am 31. October 1780 der Reichsritterschaft ihre Steuern und Rechte zusicherte. Dieser Herzog richtete den obern Theil des Schlosses neu ein, verkaufte indeß den ganzen Besitz (Hochberg und Hochdorf) schon am 7. November 1781 seinem Bruder, dem regierenden Herzog Karl für 470.000 fl., worauf solcher dem herzoglichen Hofkammergut einverleibt und im Jahr 1784 das Schloß zum Sitz eines württembergischen Stabsamts bestimmt wurde, nachdem das Oberamt Ludwigsburg ein paar Jahre lang genanntes Amt über diese Herrschaft geführt hatte. (Die späteren Schicksale des Schlosses s. oben.)

Im September 1797 war in dieser Gegend das Lager von 25.000 Mann Österreicher unter Erzherzog Karl, welcher am 15. bis 21. dieses Monats im hiesigen Schlosse sein Hauptquartier hatte. Am 14. Februar 1843 brannten 2, und 2 Tage darauf 1 Wohngebäude ab.


16. Gemeinde Hochdorf.


Das Pfarrdorf Hochdorf, mit 418 evang. Einwohnern, liegt ebenfalls über dem rechtseitigen Neckarufer, 2 Stunden nördlich von Waiblingen an der äußersten Spitze des Oberamtes, im Zipfelbachthälchen, am Ende der Winnender Hochebene, und grenzt an die Oberämter Marbach und Ludwigsburg. Es ist eine Gemeinde

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)