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Angehörige (1466 männliche, 1584 weibliche); davon waren 287 abwesend, dagegen 328 Fremde anwesend, so daß sich die ortsanwesende Bevölkerung damals auf 3091 stellte. Die Zahl der Ehen betrug 1832 521; im Jahre 1846 515; die Familienzahl war 1846 714. Es kommen sonach für dieses Jahr auf 1 Ehe 6,4, auf 1 Familie 4,6 Angehörige.

Geboren wurden im Durchschnitt von 1836/46 jährlich 128,1, darunter uneheliche 10,1. Auf 1000 Einwohner kommen hienach 38,9 Geburten, oder 1 Geburt auf 25,7 Einwohner. Unter 100 Geburten befanden sich 7,9 uneheliche, oder die unehelichen verhalten sich zu den ehelichen[ER 1] wie 1:11,6, ein Verhältniß, das sich günstiger zeigt als das für den ganzen Bezirk (1:9,9).

Gestorben sind nach jenem Durchschnitt von 1836/46 jährlich 106,7; es kommen also auf 1000 Angehörige 32,4 Todesfälle, oder 1 Todesfall auf 30,9 Angehörige, und zwar bei 1000 Personen männlichen Geschlechts 33,0; bei 1000 Personen weibl. Geschlechts 31,7 Todesfälle. Auf 100 Gestorbene kommen 120,1 Geborene.

Der Überschuß der Geborenen über die Gestorbenen, d. h. der natürliche Zuwachs der Bevölkerung betrug in dem Jahrzehent 1836/46 214 Personen (107 männl., 107 weibl.); die Abnahme durch Wanderung 67 (19 männl., 48 weibl.); der Zuwachs überhaupt 281 (126 männl., 155 weibl.) oder 9,3 Procent der Bevölkerung. Nach der Aufnahme von 1846, 3. December, befanden sich hier Übersechzigjährige 265, oder auf 1000 Angehörige 80,5, während auf die gleiche Anzahl im Bezirk 71,5, im ganzen Land deren 75,7 kommen.

Berühmte Winnender sind:

Hunnius, Ägid., geb. den 21. Decbr. 1550, in Tübingen für die Theologie gebildet, 1574 Diaconus in Tübingen, 1576 Professor in Marburg, 1592 in Wittenberg, bekannt durch seine Controversien mit den gelehrtesten Reformirten und Flacianern, deßgleichen durch seine Theilnahme an verschiedenen Religionsgesprächen. Er starb den 4. April 1603. Seine lateinischen Werke sind 1607 bis 9 in 5 Foliobänden zusammengedruckt worden.

Lyser (Leyser), Polykarp, geb. den 18. März 1552. Nach Vollendung seiner theologischen Studien in Tübingen wurde er 1573 als Pfarrer nach Göllersdorf, 1576 als Professor der Theologie, Assessor des Consistoriums und Superintendent nach Wittenberg befördert. Im Jahre 1588 folgte er einem Rufe als Coadjutor und Superintendent zu Braunschweig, kehrte aber 1593 an die Universität Wittenberg zurück. Im Jahre 1594 wurde er Oberhofprediger in Dresden, als welcher er den 22. Februar 1610 verschied. Er machte sich berühmt als Mitverfasser der Formula

Errata

  1. S. 206, L. 10 korrigiert gemäß Beschreibung des Oberamts Schorndorf S. 199.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Waiblingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWaiblingen0206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)