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Der Ertrag eines Morgens wird zu 12–15 Ctr. Heu, und bei den zweimähdigen zu 3–4 Ctr. Öhmd geschätzt. Die Preise eines Morgens Wiesen bewegen sich zwischen 60 und 300 fl.

Für Hebung des Obstbaus, welchem freilich die hohe Lage, der Boden, die Winterstürme und die Frühlingsfröste weniger günstig sind, hat der Vorstand des landw. Vereins seit 1848 durch Einführung mehrerer tausend veredelter Stämmchen viel gethan. Der Erfolg ist abzuwarten. Bis jetzt waren nur Zwetschgen in reicherer Menge einheimisch, da sie keiner Pflege bedürfen.

Die Rindviehzucht ist verhältnißmäßig minder bedeutend, als im benachbarten Finsterroth. Vorherrschend ist der kleinere Neckarschlag. Die Nachzucht geschieht durch einen Farren, für dessen Haltung die Gemeinde 33 fl. bezahlt und dem Farrenhalter das Sprunggeld überläßt.

Eine Schäferei gibt es hier nicht, da keine Brachweide besteht. Die vorhandenen 95 Morgen Waide sind neuerdings seit Einführung der Blattfütterung zu Wald, einzelne bessere auch zu Äcker angelegt. Die vorhandenen Schafe gehören Privaten.

Etwas bedeutender ist die Schweinszucht. Was nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz bei Metzgern in der Umgegend.

Ziegen fanden sich am 1. Jan. 1859 nur 13, welche von Ärmeren der Milch wegen gehalten werden.

Für Bienenzucht ist die hohe, windige Lage minder günstig. Doch waren in der Gemeinde am 1. Jan. d. J. 51 Bienenstöcke vorhanden.

Geflügel wird mehr für den häuslichen Gebrauch, als für den Verkauf gezogen.

2) Laukenmühle mit 7 Einw. liegt 3/8 Stunden nordöstlich von Ammertsweiler, in dem schmalen, tiefen Thale der Brettach, an der Ausmündung der Klinge, auf deren Anhöhe der Klingenhof liegt. (S. Folg. c.) Die Mühle, welche von der Brettach getrieben wird, hat 2 Mahlgänge und 1 Gerbgang. Grundbesitz ist dabei ein Gut von 124 Mrg. Trinkwasser erhält sie von einem eigenen laufenden Brunnen.

3) Rutzenweiler, der gemeinschaftliche Name für nachfolgende 5 Höfe, beziehungsweise Weiler:

a. Eulhof mit 38 Einw. liegt 1/4 Stunde nördlich vom Mittelpunkte von Ammertsweiler auf einer gegen das Brettachthal vorspringenden Anhöhe, die durch eine in dieses Thal ausmündende, waldigte Quellschlucht vom Hauptorte geschieden ist, von wenigen, aber

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_179.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)