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Pferdezucht wird nicht getrieben. Nach der neuesten Aufnahme waren nur 4 Pferde im ganzen Dorfe vorhanden.

Der Rindviehstand besteht hauptsächlich aus dem sog. Neckarschlag und enthielt bei der letzten Zählung 40 Ochsen und Stiere, 112 Kühe, 94 Stück Schmalvieh, 12 Kälber, zusammen 268 Stück. Die Nachzucht geschieht durch zwei Farren des Neckarschlags, welche ein Ortsbürger gegen Nutznießung von ca. 4 Morgen Äcker und 30–33 fl. Geld zu halten hat. Viehmastung wird wenig getrieben; Viehhandel ziemlich stark auf den Märkten der Nachbarschaft.

Schweinszucht ist unbedeutend. Bei der jüngsten Aufnahme war kein Mutterschwein, wohl aber 74 Mastschweine und Läufer und Milchschweine vorhanden, welche von auswärts aufgekauft werden. Was nicht in’s Haus geschlachtet wird, findet guten Absatz bei den Metzgern der Nachbarstädte.

Ziegen fanden sich bei der jüngsten Aufnahme nicht vor.

Auch die Bienenzucht ist von keinem Belang. Man zählte im Ganzen nur 26 Stöcke.

Geflügel, Gänse, Hühner, Enten werden meist nur zu eigenem Bedarf gehalten. Handel mit Geflügel und Eierhandel nicht stark.

Über den Stand des Gemeinde- und Stiftungs-Vermögens s. Tab. III.

Was das Letztere betrifft, so hat die Gemeinde als Filial von Waldbach ihren Antheil an dem Stiftungsfonds des Mutterorts; aber auch einen eigenen Ortsstiftungsfond zu Armen- und Schul-Zwecken. (Vermögen ca. 1200 fl.)

Der früheste Name dieses ursprünglich Weinsbergischen Ortes war Dindibach, ein späterer (z. B. 1384) Tynnbach. Im J. 1311 übergab Konrad der ältere von Weinsberg dem Kloster Lichtenstern all’ sein Gut, Leute, Gülten, alle Rechte, alles Weingeld und Pfenninggeld im Weiler Dindibach, was Engelhard im Jahr 1312 bestätigte (Besold Virg. 436–440. Mone Zeitschr. 9, 322). Letzteres thaten auch im Jahr 1331 Engelhard und Engelhard Konrad, Gebrüder von Weinsberg (Besold 441).

Sonst erkaufte dieses Kloster im Jahr 1384 von dem Weinsberger Bürger Hans Lange den dritten Theil des Groß- und Kleinzehnten um 150 Pfund Heller und im Jahr 1390 einen Theil des Drittelszehnten von den Weinsberger Bürgern Hans Fuchs, Conz Worzel und obigem Hans Lange (Mone Zeitschr. 11, 350. 351).

Sonach Lichtensterner Klosterort geworden, verblieb Dimbach in diesem Verhältnisse und kam mit Aufhebung des Klosteramtes im Jahr 1807 an das Oberamt Weinsberg.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_201.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)