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24 Ochsen und Stiere, 82 Kühe, 31 Stück Schmalvieh, 6 Kälber. Vorherrschend ist der rothbraune sogen. Neckarschlag, welcher durch einen tüchtigen Landfarren nachgezüchtet wird. Die Farrenhaltung ist einem Ortsbürger gegen Nutznießung von 31/2 Morgen Gütern und 20 fl. Geld aus der Gemeindekasse übertragen.

Viehmastung kommt bei Einzelnen vor. Auch wird nicht unbedeutender Handel mit Stieren, Kühen und Schmalvieh auf den benachbarten, und besonders auf den Heilbronner Viehmärkten getrieben.

Schweinszucht kommt nicht vor. Ferkel werden von Außen eingeführt und theils zu eigenem häuslichem Bedürfniß, theils zum Verkauf gemästet. Es fanden sich bei der jüngsten Aufnahme 24 Mast- und 31 Milchschweine und Läufer, zus. 55 Stücke, vor.

An Ziegen wurde nur ein einziges Stück gefunden.

Die Bienenzucht, die von Einzelnen auch nach neuerer Weise betrieben wird, ist nicht von Belang, aber im Zunehmen. Es waren bei der letzten Zählung 37 Stöcke vorhanden.

Geflügel wird häufig gezogen, auch von Einzelnen ein kleiner Handel damit und mit Eiern – wie auch mit Butter – auf dem Heilbronner Wochenmarkt getrieben.

Eine eigene Stiftung hat die Gemeinde im Betrag von circa 4000 fl.

Der Ortsschulfonds besitzt ein Vermögen von ca. 150 fl.

Gefällberechtiget war hier zur Zeit der Ablösungsgesetze von 1848/49 nur die Staatsfinanzverwaltung.

Die älteste Benennung ist Granzesheim (1037); später wird es Gransheim geschrieben. Aus diesem wurde im Munde des Volkes Grantschen.

Gegen das Jahr 1037 verwandten Bischof Gebhard von Regensburg und dessen Sippschaft Grantschen (Granzesheim totam) mit zur Bewidmung des Öhringer Stiftes (Würt. Urk.-Buch 1, 264), dessen hiesiger Besitz übrigens in späterer Zeit wieder verschwindet.

Grantschen gehörte zur Herrschaft Weinsberg, deren Schicksale es nachmals theilte. Die Herren von Weinsberg belehnen andere Personen mit dem Zehnten in Gransheim. Im Jahr 1357 verkaufen Heinrich Wiegmann, praetor, Bürger in Heilbronn, und seine Gattin dem Kloster Schönthal 1/4 großen und kleinen Zehnten. 1408: Anna, Konrad Adelmanns Wittwe, verkauft mit Willen ihrer Kinder an dasselbe Kloster alle ihre Güter in Gransheim; eod. anno (1408) freien Engelhard von Weinsberg und sein Sohn Konrad dem gleichen Kloster 1/30 Zehnten in Gransheim und Wimmenthal, welche † Konrad Adelmann von ihnen zu Lehen trug und

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_251.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)