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Noch ist anzufügen, daß die Gemeinde zwei Morgen Sandsteinbruch und eine neuerdings eingegangene Sandgrube besitzt, aus welch’ letzterer die Umgegend mit Fegsand reichlich versehen wurde.

In den 1770er Jahren wurden hier, wie in Neulautern, Wüstenroth etc. Gruben auf Silber, Kupfer, Eisen, und später auf Steinkohlen angelegt, aber wegen Unergiebigkeit bald wieder verlassen.

Jahrmarktgerechtigkeit hat die Stadt seit dem Jahr 1602 für St. Viti (15. Juni) und sie hält nun deren zwei, am 29. Juni Vieh- und Krämermarkt, und am Dienstag nach Martini Flachs-, Vieh- und Krämermarkt.

Der Gemeindehaushalt ist geordnet. (S. Tab. III.)

Die Zunahme der Armen durch die jüngsten Nothjahre und Ausgaben für das Schulwesen haben eine bedeutende Erhöhung der Gemeindeschadensumlage zur unvermeidlichen Folge gehabt, welche in den drei Theilgemeinden Löwenstein, Reisach und Hirrweiler jetzt immer noch 2500 fl. beträgt.

Der Ortsschulfonds hat ein reines Vermögen von nur 50 fl.

Das Stadtwappen ist quergetheilt mit den (seit der Erwerbung durch die Kurpfalz hinzugekommenen) pfälzisch-bairischen Wecken im obern und dem gräflich Löwenstein’schen rothen Löwen im untern Felde.

An der hiesigen Kirche sind angestellt ein Stadtpfarrer und ein Diaconus (Helfer), welch letzterer zugleich Parochus im Filial Reisach ist und seit neuerer Zeit das Lateinische in wöchentlich 12 Stunden gegen besondere Belohnung zu lehren hat. Das Nominationsrecht zu diesen beiden geistlichen und zu der, früher einzigen Schulstelle steht dem Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Freudenberg zu. Zur kirchlichen Gemeinde gehört als Filial auch Höslinsülz, das eine eigene politische Gemeinde bildet (s. Höslinsülz).

Gemeinde-Parzellen:

2) Der Beckershof liegt 1/2 Stunde (geom.) von Löwenstein, am nördlich davon hinziehenden, hier noch jungen und schmalen Sulmthale, auf einer leichten Anhöhe über dem rechten Ufer des Flüßchens. Die Hofgebäude sind mit fruchtbaren Feldern umgeben, welche gut bewirthschaftet werden. Grundherr und Eigenthümer des Hofes ist der Fürst, von welchem derselbe in Zeitpacht gegeben ist.

3) Der Breitenauer Hof, gleichfalls Eigenthum des Fürsten,

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_269.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)