Seite:OAWeinsberg 353.png

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Beheim, welcher hier am 27. September 1416 geboren wurde. Ursprünglich ein Weber wurde er durch seinen Herrn, Konrad von Weinsberg, als Kriegsknecht ausgerüstet, wanderte durch Neigung und Schicksal als Kriegsmann und Sänger vielfältig in der Welt herum, stand zeitweise in Diensten des Markgrafen Albrecht von Brandenburg, des Königs Christian von Dänemark, des Kaisers Friedrich’s IV. und Anderer. Im Jahr 1471 wäre er gerne vom pfälzischen Hofe nach Urach zu Graf Eberhard (nachmaligem Herzog Eberhard I. im Bart) gezogen, welcher ihn in diesem Jahr auf den Reichstag zu Regensburg mitzunehmen beabsichtigte und ihn deßhalb bereits mit Hofkleidern beschenkt hatte. Allein Pfalzgraf Friedrich rief ihn schleunigst zurück. Der Pfalzgraf hatte sein Leben durch Beheim besingen lassen und erhielt von diesem Meistersänger, welcher ursprüglich sehr freisinnig war, aber alles um’s Brod thun mußte, allerdings Lobreime, welche Geschichtswerth haben, aber von wenig Dichtergeist und Redekunst zeugen. Beheim starb um 1475. (Stälin, Wirt. Gesch. 3, 762.)

Sülzbach, in dessen Kirche Wolfram von Weinsberg, Pfarrherr in Dahenfeld, eine, 1341 von Bischof Otto von Würzburg bestätigte Frühmesserei stiftete, war früher (im Jahr 1303) Mutterort von Ellhofen (s. oben), von welcher Verbindung es herrührt, daß der Pfarrer von Sülzbach noch jetzt alle Neujahr Nachmittags gegen eine besondere Renumeration eine Neujahrspredigt zu halten hat, während die dort im Jahr 1592 gestiftete Filialpfarrei im Jahr 1595 mit den Diaconat Weinsberg verbunden wurde; ebenso von Willsbach, bis im Jahr 1571 eine eigene Pfarrei daselbst errichtet wurde; von Löwenstein (s. Löwenstein); der Sage nach auch von Lehren-Steinsfeld, wo noch ein sog. Kirchenweg ist (cfr. Steinsfeld); und von Wimmenthal, Kloster Schönthalisch – katholisch gebliebener Ort, getrennt um die Reformationszeit. Jetzt ist es nur noch Mutterort vom Filial Grantschen, einer eigenen polit. Gemeinde (s. Ortsbeschreibung von Grantschen). Das Patronat- und Nominationsrecht steht dem königl. Hause Württemberg zu.


Unter-Heimbach,


Gemeinde III. Cl., 963 Einwohner, worunter 19 nach Pfedelbach eingepfarrte Katholiken. 2) Herrenhölzle, 31 Einw. Ges.-Einw. 994. Evangel. Pfarrei.

Unter-Heimbach (im Volksmunde Unter-Hambach) ist in gerader östlicher Richtung 31/2 geom. Stunden, auf dem Umweg aber, den

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_353.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)