Seite:OAWeinsberg 405.png

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Geflügel wird ziemlich viel gezogen, theils zum häuslichen Bedarf, theils zum Handel, besonders Eierhandel, in die benachbarten Städte.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tab. III.

An Gemeindeschaden kommen jährlich zur Umlage ca. 600 fl.

Armenstiftungen sind wenige vorhanden.

Gefällberechtigt war bei der Ablösung in den Jahren 1848–49 a) die Staatsfinanzverwaltung, b) unbedeutend die Stiftungspflegen Willsbach und Waldbach.

Wimmenthal gehörte zur Herrschaft Weinsberg. Haupttheile desselben erhielt das Kloster Schönthal im Jahr 1317 von Konrad von Weinsberg. Im Jahr 1357 kaufte das Kloster 1/4tel am großen und kleinen Zehnten hier von einem Heilbronner Bürger, im Jahr 1408 von Konrad Adelmann’s Wittwe all ihre Güter und 1/30tel Zehnten, welchen ihr Gatte von Engelhard von Weinsberg zu Lehen getragen, deßgleichen im Jahre 1425 von Wilhelm Schletz, Bürger in Hall, 1/4tel vom großen und kleinen Zehnten, Lehen von Konrad von Weinsberg, welches Konrad 1425 dem Kloster eignete.

Auch das Kloster Laufen hatte Güter hier, welche ihm ein Bürger in Heilbronn im Jahr 1285 schenkte Die Oberherrschaft kam mit dem Zerfall und Verkauf der Herrschaft Weinsberg 1441 an Kurpfalz, welches den Ort denen von Neuenstein zu Lehen gab, worauf Konrad von Neuenstein (nach Scheffer) im Jahre 1487 das ganze Dorf mit der Vogtei und andern Rechten an das Kloster Schönthal verkaufte. Von Kurpfalz kam die Oberherrschaft durch Herzog Ulrichs Eroberung an Württemberg, welches 1623 (nach dem Landbuch) den Zoll und die Musterung der Unterthanen hier hatte, während das Kloster Schönthal die Ortsherrschaft und das Patronatsrecht hier besaß.

Als Kloster Schönthalisch trennte es sich zur Reformationszeit von der Kirche Sülzbach, wo die Reformation eingeführt wurde, wurde aber in öffentlicher Ausübung der katholischen Religion von der württembergischen Herrschaft durch Sperrung der Ortskirche vielfach beirrt, weßhalb der Gottesdienst in dem, früher den Herren von Weinsberg gehörigen, sogenannten steinernen Hause gehalten wurde, bis das Kloster Schönthal im Jahr 1686 die Pfarrkirche um 500 Goldgulden von Württemberg erkaufte und als Orts- und Patronatsherrschaft eine eigene Pfründe hier stiftete. Das Schönthal’sche Amthaus, der sogenannte Pfleghof, welcher im 30jährigen Kriege verbrannt worden war, wurde im Jahre 1678 unter Abt

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 405. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_405.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)