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Wüstenroth,


Gemeinde II. Cl. mit 603 Einwohnern. Zur bürgerlichen und Schulgemeinde gehören: 2) Bernbach, Weiler, 26 Einw. 3) Hasenhof, Weiler, 83 Einw. 4) Neuhütte im Joachimsthal, 6 Einw. 5) Spatzenhof mit dem Löwensteiner Stollenhof: Weiler, 108 Einw. 6) Stollenhof, Weiler, 84 Einw. (8 Kath.) 7) Unterhals, Weiler (mit Oberhals) 112 Einw. 8) Weihenbronn, Weiler, 147 Einw. (11 Kath.) Zur bürgerl. Gemeinde gehören, bilden aber eine eigene Schulgemeinde: 9) Altfürstenhütte, Weiler, 187 Einw. (4 Kath.), dazu gehören 10) Böhringsweiler, Weiler, 39 Einw. 11) Oberhals, Weiler (s. Nro. 7). 12) Knickenhöfle, 6 Einw. 13) Kuhnweiler, Weiler, 29 Einwohner. Ebenso, wie Nro. 9, eigene Schulgemeinde: 14) Stangenbach, Weiler, 236 Einw., wozu gehören: 15) Greuthof, Weiler, 102 Einw. 16) Lohmühle, 10 Einw. 17) Schmellenhof, Weiler, 78 Einw. Gesammtzahl der bürgerlichen Gemeinde 1856, worunter 30 Katholiken, Filialisten von Pfedelbach, und 37 Dissent. (Baptisten).

Wüstenroth liegt 5 Stunden (geom.) südöstlich von der Oberamtsstadt, 1711′ (württ.) über der Meeresfläche, demnach 1003′ höher als die Mittelstraße von Weinsberg, an einer leichten Senkung dieses hohen Gebirgsplateau’s gegen das südöstlich hinziehende Roththal, wohin es auch einen kleinen Bach (genannt Tiefenbach) sendet. Mit der Oberamtsstadt ist der Ort verbunden durch die Poststraße von Heilbronn–Löwenstein–Mainhardt und eine von dieser bei der Horkenbrücke (Bernbach) südöstlich abzweigende Vicinalstraße, mit Backnang, Mainhardt und Hall durch die alte, nunmehr verlassene Poststraße, welche vom Thale bei Neulautern schlangenförmig auf die Höhe des Mainhardter Waldes heraufführt und am südöstlichen Fuße des Reitelbergs gegen das Dorf wieder leicht herabsinkt, wobei früher in Wüstenroth der Sitz einer Post war. – Die neue Straße hat die nähere Richtung von Sulzbach über Berwinkel und Großörlach nach Mainhardt eingeschlagen. – 1/4 Stunde nordwestlich vom Dorfe erhebt sich der Stangenberg über das Gebirgsplateau und gewährt eine treffliche Aussicht gegen Südosten auf die Alb und gegen Nordwesten auf den Odenwald.

Eine breite, gekandelte, gegen Nordwesten abhängige und daher meist reinliche Straße mit stattlichen Häusern zu beiden Seiten giebt dem Dorfe ein freundliches Ansehen.

Im unteren Theile des Dorfes, an der gedachten Straße, durch eine Mauer über sie erhaben, liegt die Kirche, in den Jahren 1732 bis 35 bedeutend gegen Süden erweitert und im Jahr 1846 gründlich reparirt, hell und geräumig, doch in Beziehung auf den Styl nach diesen mehrfachen Veränderungen nichts Bemerkenswerthes darbietend. Die Fenster der Kirche sind rundbogig ohne Füllung. Vom

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_407.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)