Seite:OberamtEllwangen 010.jpg

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|- |Ammonites Grossii und Amm. multicostatus, Belemnites brevis I, Gryphaea arcuata, Thalassites giganteus, versteinertes Holz, viel Schwefelkies und Quarzkorn. |- |Gryphäenbank ||||style="white-space:nowrap"|20 cm |- |außer zahllosen Gryphäen, Pecten glaber und textorius, rothe Schwerspäthe. |- style="vertical-align:bottom" |Einlagerungen von Sandkalken mit grobem Quarzkorn, zwei Pflastersteinbänke|||| 65 0„ |- style="vertical-align:bottom" |Rothe, stark sandige, petrefaktenleere Bank, mit der der Malmstein beginnt ||||60 0„ |- |Malmsteinschichten mit Ammonites angulatus. |}

Die dunklen kurzbrüchigen Schieferletten des Ammonites Turneri bilden in den meisten Steinbrüchen der Ellwanger Gegend den Abraum. Ihre Mächtigkeit, die am Eyachriß bei Balingen 40 m beträgt, ist hier nur 2–3 m. Feste Bänke scheiden sich in den Thonen nicht aus, die nahezu petrefaktenleer sind. Erst gegen unten, hart über den obersten Arietenbänken werden die Thone stellenweise rostig gelb und sandig und stellen sich die angeführten Petrefakten ein.

Die Arietenkalke beginnen mit zwei starken festgeschlossenen Kalkbänken, die im Querbruch da und dort ein Stielglied von Pentacrinus tuberculatus zeigen, eine eigentliche Pentakrinitenbank, wie anderwärts, fehlt in der Gegend. Was bei diesen Arietenkalken insbesondere auffällt, das ist das Überhandnehmen der Quarzkörner im Kalkstein, was zwar weiter westlich schon bei Gmünd, aber nicht in so auffallendem Maße der Fall ist, wie hier, wo man zumal an der Oberfläche verwitterter Bänke glaubt, einen Keupersandstein vor sich zu haben.

Die so außerordentlich formenreiche Ammonitenfamilie der Arieten, welche den beschreibenden Paläontologen so viele Schwierigkeiten bereitet, tritt in den verschiedenen Theilen des Landes auch mit verschiedenen typischen Formen auf, die sich vielleicht noch am ehesten nach Lokalitäten festhalten lassen. In unserem Bezirke sind Ammonites Grossi und multicostatus die Hauptrepräsentanten der Familie der Arieten.

Der mittlere Lias herrscht den beiden andern Liasabtheilungen gegenüber, sowohl durch seine Mächtigkeit als seine Verbreitung in dem Bezirke weitaus vor; er bildet die Flächen um Neunheim, Pfahlheim, Halheim und das Gebiet westlich zwischen den Orten Zöbingen, Zipplingen, Thannhausen und Stillau.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 010. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_010.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)