Seite:OberamtEllwangen 085.jpg

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Cygnus musicus L., dem Singschwan, wurde schon erlegt. Einzelne Möven zeigen sich hie und da, so Sterna hirundo L., die Seeschwalbe, St. fissipes nigra L. (bei Ellenberg), Larus ragentatus B. die Silbermöve, Lestris pomarina T., eine Raubmöve. Von Tauchern kommt vor Podiceps minor L. der kleine Steißfuß, seltener P. cristatus L. der gehaubte Steißfuß; wiederholt wurden schon im Winter Exemplare von Colymbus arcticus L. gefangen.

Die Klasse der Reptilien bietet nichts Auffallendes im Bezirk. Die Ringelnatter Tropidonotus natrix K. ist sehr häufig, die glatte Natter Coronella laevis M. scheint zu fehlen, die Kreuzotter Pelias berus M. ist sehr selten (nur bei Westhausen und Lauchheim.) Die harmlose Ringelnatter wird als „giftige Otter“, wo sie sich erwischen läßt, mutig erlegt.

Die Lurche sind bei dem Wasserreichthum des Bezirks äußerst zahlreich, aber es sind die nämlichen Arten, wie im übrigen Württemberg. Froschschenkel werden im Bezirk viel gegessen; die Händler stammen meist von der Hochschwärz[ER 1] bei Dinkelsbühl. Die andere Fastenspeise, die Deckelschnecken, werden nicht im Hausirweg abgesetzt, sondern bei den Krämern im Laden verkauft.


Fische [1].

In der Jagst und den Bächen wurden bis jetzt gefangen der Bärsching Perca fluviatilis L., die Gruppe Cottus gobio L., die Treische oder Aalraupe Lota vulgaris Cuv. (nicht gar selten), der Karpfen Cyprinus carpio L., der Spiegelkarpfen Cyprinus rex Bl., die Schleihe Tinca vulgaris Cuv. (nicht häufig), die Barbe Barbus fluviatilis Ag., der Greßling Gobio fluviatilis Cuv., der Bitterling Rhodeus amarus Bloch, der Brachsen Abramis brama L. (nach H. Steinhardt in der Sechta bei Röhlingen) der Schneider Alburnus lucidus Heck., das Rotäuglein Scardinius erythrophthalmus Bp., das Rotauge Leuciscus rutilus Rond., der Schuppfisch (Möne) Squalius cephalus Bp., die Pfrille[ER 2] oder Elritze Phoxinus laevis Ag. die Nase Chondrostoma nasus Ag. die Bartgrundel Cobitis barbatula L., der Schlammbeißer [ER 3]Cobitis taenia L. (E. Ostberg bei Schwabsberg) der Hecht Esox lucius[ER 4] L.


  1. Mit Benützung der Angaben von Präzeptor Ed. Ostberg und verschiedener Mitglieder des Fischereivereins in Ellwangen. Vergl. auch Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde 1881: Prof. Dr. C. B. Klunzinger, die Fische Württembergs.

Errata

  1. S. 85 Z. 18 v. o. streiche Schwärzloch und setze: der Hochschwärz. Siehe Nachträge und Berichtigungen. Seite XV.
  2. Z. 4 v. u. streiche Pfelle und setze: Pfrille. Siehe Nachträge und Berichtigungen. Seite XV.
  3. Z. 2 v. u. streiche Steinbeißer und setze: Schlammbeißer. Siehe Nachträge und Berichtigungen. Seite XV.
  4. Z. 1 v. u. streiche lucidus und setze: lucius. Siehe Nachträge und Berichtigungen. Seite XV.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 085. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_085.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)