Seite:OberamtEllwangen 459.jpg

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schließlich aber sich auf den Protest beschränkt hatte, daß ihm solches Nachgeben zu keinem Nachtheil gereichen solle (vergl. hiezu Sattler, Herzoge 5, 12. 13. und Beil. 1), – Herzog Ludwig den 4./9. Dezember 1572 von Kardinal Propst Otto nur noch auf 6 Jahre, nach dessen Ableben von seinem Nachfolger Propst Christoph den 12. November 1573 auf den Rest dieser Zeit und wiederum auf dieselbe den 22. August 1581, von Propst Wolfgang den 22. Juli 1586 wiederum auf den Rest der 6 Jahre, wobei als zu öffnende Häuser immer mehr, zuletzt Stadt und Schloß Ellwangen, die Schlösser Kochenburg, Tannenburg, Röthlen, Ober- und Unter-Wasseralfingen hervorgehoben wurden. Die Haltung des Schirmbriefs gelobte der Propst eidlich und Hand in Hand erfolgte in der späteren Zeit die Ertheilung des Geleites um Ellwangen. Von nun an aber erlosch dieses Verhältnis, indem die bezüglichen aus Anlaß des Ablaufes des Verhältnisses namentlich zu Maulbronn im November 1589 gepflogenen Verhandlungen zu keinem Ziele führten, da Württemberg nunmehr ein Schutzgeld verlangte, auf dessen Bezahlung Ellwangen nicht eingehen wollte. Von jetzt an trat Ellwangen zu Württemberg nur noch in einzelne nachbarliche Beziehungen, wie es sich z. B. den 8. Juli 1766 mit ihm wegen Herstellung einer kreisbeschlußmäßigen Kommerzial- und Landstraße gegen Ulm und Augsburg, den 3. Februar 1797 wegen des Chaussee- und Brückengelds verglich.


Die Reihenfolge der ellwangischen Äbte, welche uns in den ersten Jahrhunderten vielfach nur aus den kaiserlichen und päpstlichen Privilegien, sowie bloß dem Namen nach bekannt ist, seit dem 11. Jahrhundert sich vorzugsweise auf die Ellwanger Annalen und das Ellwanger Chronicon gründet, ist folgende: Hariolf (S. 433 ff.). – Wicterp [1] (nach der, vielleicht von Ermenrich herrührenden, Grabinschrift Hariolfs in Mon. Germ. SS. X., 14 sein nächster Nachfolger; nach dem Necrolog. Elwac. † 27. März). – Sindold 823; auch auf der Mainzer Synode von 829 (Simson, Jahrbb. des fränkischen Reichs unter K. Ludwig dem Frommen I, 314; † 5. oder 9. März [Necrol. Elwac. und Mon. Germ. an dem S. 438 genannten Orte 44]. – Wohl als sein Nachfolger Erfmann (ebend.). – Wahrscheinlich Grimoald, Erzkaplan und Leiter der Kanzlei, auch einer der hervorragendsten Staatsmänner


  1. Daß er im Jahr 781 die Ellwanger Abtswürde mit dem Augsburger Bischofshut vertauscht habe, wie das Chronicon Elwacense sagt, ist deshalb unrichtig, weil Bischof Wicterp von Augsburg sein Amt längere Zeit vor der Gründung Ellwangens antrat (vgl. Braun, Geschichte der Bischöfe von Augsburg 1, 81 ff.); es werden hier zwei verschiedene Personen vorliegen.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 459. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_459.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)