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Bestlin, Joh. Nepom., geb. 28. Febr. 1768, † 14. Juli 1831, nach und zum Theil neben verschiedenen kirchlichen Diensten 1812 bischöflicher geistlicher Rath bei dem Generalvikariat in Ellwangen, auch öffentlicher Professor der Moral- und Pastoraltheologie an der dortigen neuerrichteten Universität, 1817–1819 Direktor des provisorischen Kommissariats des Generalvikariats daselbst, 1818 Stadtpfarrer in Lauchheim, auch schriftstellerisch, sowie dichterisch thätig. (Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, 1831, II, 1129–1134. Neher, Personalkatalog des Bisthums Rottenburg S. 11 und die an diesen Orten angegebene Literatur, namentlich aber Lang, Denkmal der Liebe und Achtung, errichtet dem Dr. J. N. Bestlin, Tübingen 1832, 8°. 644 S., woselbst auch Kirchen- und Volkslieder, sowie Predigten von ihm gedruckt sind).

Beroldingen, Joseph Ignaz, Graf v., geb, 27. November 1780, als Sohn des Gr. Paul Joseph v. B., zuletzt Oberhofmeisters der Königin Pauline von Württemberg, und einer Tochter des ellwangischen Hofmarschalls Freiherrn von Schwarzach, † zu Stuttgart 24. Jan. 1868. Er studirte zuerst die Rechte, wurde dann Militär im österreichischen, bald im württembergischen Dienst, in welch letzterem er den Feldzug des Jahres 1813 nach Rußland mitmachte und, von Napoleon, dessen Hauptquartier er meistens beigegeben war, geschätzt, von demselben öfters zu Aufträgen und Sendungen verwandt wurde; im Feldzug des Jahres 1814 nach Frankreich war er Militärbevollmächtigter im Hauptquartier der Verbündeten, dann wurde er württembergischer Gesandter in England und längere Zeit in St. Petersburg, 1823 Minister des kgl. Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten, in welcher Eigenschaft er im Jahr 1828 die einen Zollverein im südlichen Deutschland gründende Zollvereinigung mit Bayern abschloß, auch im Jahr 1833 die Vereinigung des württembergisch-bayrischen und preußisch-hessischen Zollvereins zu Stande bringen half (Deutscher Zollverein vom 1. Januar 1834), und noch einige Monate im Märzministerium des Jahres 1848 Dienste leistete, bis er sich ins Privatleben zurückzog. Während seines Ministeriums war sein Haus Jahrzehnte lang in gesellschaftlicher Repräsentation das erste Stuttgarts. (Vgl. den Nekrolog in der Schwäbischen Chronik von 1868 Nro. 41.)

Scharpff, Franz Anton v., geb 20. Juni 1809, † 5. Febr. 1879, Dr. Theol. et Phil., 1835 Gymnasialprofessor zu Rottweil, 1843 bis 1852 Professor der Kirchengeschichte zu Gießen, 1862 Domkapitular und bis 1866 Stadtdekan, Dom- und Stadtpfarrer zu Rottenburg, Verfasser einer Reihe hauptsächlich kirchengeschichtlicher Werke, namentlich über Nicolaus von Cusa (vgl. Neher, a. a. O. S. 23).

Schuster, Ignaz, geb. 5. Dez. 1813, † 24. April 1869, Dr. Theol., Pfarrer in Treffelhausen, dann in Unter-Ailingen, Verfasser des Rottenburger Diöcesankatechismus, einer wiederholt aufgelegten und in die verschiedensten Sprachen, sogar der Tonga- und Freundschaftsinseln übersetzten Biblischen Geschichte des A. und N. Testaments im Auszug für katholische Schulen, Freiburg 1847 ff., eines viermal aufgelegten katechetischen Handbuchs oder Unterweisung der Jugend in der katholischen Religion, 5 Bände, Freiburg 1846 ff. u. s. w. (vgl. Kehrein, Lexikon, 2, S. 137; Neher, a. a. O. S. 512.)

Wittmann, Patrizius, geb. 4. Januar 1818, † zu München 3. Oktober 1883, katholisch-theologischer Schriftsteller und Agitator der

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_516.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)