Seite:OberamtEllwangen 607.jpg

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Orden gelangte. Erhalten haben sich allerdings nur eine Reihe einzelner Verkaufsakte, denen gemäß namentlich Konrad von G. und dessen Gattin Anna Eberwein und Burkhard von G. und dessen Gattin Margarethe Leschin, mit ihren Kindern, sowie Eberhard von G. den Übergang des hiesigen Familienbesitzes an den Orden vermittelten, wie die folgenden: 1

Den 19. Februar 1363 übergab Ritter Konrad von G. mit Einwilligung seiner Ehegattin Anna und seines Sohnes Georg sowie des Bischofs Marquard von Augsburg um seines und seiner Familie Seelenheils willen und aus Hochachtung für die kriegerischen und friedlichen Leistungen des Deutschen Ordens und insbesondere dessen Hauses zu Mergentheim an das letztere das Patronatrecht der Kirche dahier mit ihren Filialkirchen, sowie den Besitzungen der Kirche, der Filialkirchen und der Altäre; den 8. März desselben Jahrs verkauften Konrad, Anna und Georg an Marquard den Zollner, Komthur des Deutschen Hauses zu Mergentheim, Pfleger der Ballei Franken, sowie das genannte Haus selbst ein Gut dahier, des Roten Söld genannt, den Kirchensatz der Pfarrkirche St. Peters, die Widemen des Kirchensatzes und der Kirche dahier, zu Westhausen und sonstwo, die Vogtei dieses Besitzes mit allen Rechten und Zugehörden um 2650 Pfd. Heller, wobei ausdrücklich vorbehalten wurde, daß dem Orden in Betreff der Verleihung der zwei Frühmessen zu Lauchheim und der Frühmesse zu Westhausen kein Recht zustehen solle; am 9. April 1374 verzichteten dieselben Personen auf alle Ansprüche an den Orden wegen Lehen zu L., Westerhofen, Hülen (OA. Neresheim), Stetten, Lint (Lind)stetten, Tatenloch (heutzutage Flurname Dattenloh östlich von Lauchheim), Hettelsberg, Röttingen, Kirchheim, Goldburghausen (diese drei OA. Neresheim), wobei Konrad zugleich Ordensburgmann zu Kapfenburg wurde und 70 fl. sowie auch 2 bisher als eigen besessene Sölden in dem Dorf zu L. als Erbburglehen erhielt; den 14. März 1384 verkauften Burkhard, Margarethe und Eberhard von G. an den Komthur Hans von Ketz zu Kapfenburg und den Orden – das erste Mal, daß eine eigene selbständig gewordene Kommende Kapfenburg erwähnt wird – ihr Holzmark, das Preittenlohe genannt, und was an sie stoßet bis an den Weg, der von Lauchheim die Steig hinauf geht, zu der rechten Hand um 18 Pfd. Heller; den 4. Juli desselben Jahrs Anna als Wittwe mit Einwilligung ihrer Söhne, Eberhards von G., Konventuals zu Ellwangen, und Konrads von G., Chorherrn zu Rebdorf, sowie ihrer Tochter Ursula von G., Peter Beheims, Bürgers zu Nürnberg ehelicher Hausfrau, an den Komthur zu Kapfenburg Walther von Kaltenthal und dessen Haus ihr Dorfrecht, verschiedene Gülten und Güter, welche ihr von ihrem verstorbenen Gatten zur Heimsteuer und Morgengabe gegeben worden waren, nemlich ihr Wohnhaus dahier mit Stadel, Garten und Hofraithe, 14 Sölden, die Hälfte der Schenke, eine Fischgrube, 23 Schilling Hllr. jährlich, welche die Bauerschaft gemeinlich daselbst zu ihrem Theil von der Halden gab, die Hälfte des Dorfrechts, einen Weiher zu Banzenlach (wohl bei der Bantzenmühle), ein Lehenlein zu Königsbühl, 9 Tagwerk Wiesen zu Hofstetten obwendig Lippach, 2 Höfe zu Nüßelbuch (Nesselbuch, südlich von L. auf der Höhe des Härdtsfelds beim sog. Kugelbuck), 7 Hölzer, dazu alle Güter, die sie

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 607. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_607.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)