Seite:OberamtEllwangen 625.jpg

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anderen dazu gehörigen Gütern“ an Heinrich von Westerstetten und den Kapfenburger Komthur Simon von Leonrodt. Letzterer Käufer scheint seinen Antheil am Erwerb dem Westerstetten abgetreten zu haben, denn[1] am 26. August 1446 verkauften die Vormünder der Kinder Wolfs von Westerstetten, Rudolf und Wolf, an Graf Ulrich von Oettingen alle Güter, Nutzungen und Stücke zu Lippach und dem Berge, welche diese Kinder von ihrem Vater und von ihrem Vetter Fritz von Westerstetten ererbt, mit aller Nutzung und Gerechtigkeit, wie solche obiger Heinrich, ihr Vetter und genannter Simon von Rudolf von Pfahlheim erkauft, als rechtes Lehen vom Abt von Ellwangen, um 950 fl. Zwar wurde Rudolf und seinen Erben das früher ausbedungene Wiederkaufsrecht ausdrücklich vorbehalten, allein den 2. Nov. 1450 verzichtete sein Sohn Sigmund für 150 fl. auf dieses alte Wiedereinlösungsrecht, wogegen er sich alsbald für sich und seine Geschwister ein neues ausbedang. Von nun an bildete Lippach einen Bestandtheil der öttingischen Herrschaft Baldern (OA. Neresheim), deren Schicksal es theilte[2].

Den 15. August 1455 empfing Graf Ulrich vom Abt Johann mit Schloß Baldern auch Lyppach das Dorf mit sammt dem Burgstall, Weiher und Bau und was dazu gehört, auch die Höfe zum Berge (OA. Neresheim) und die 3 Tagwerk Wiesen zu untern Lippach mit ihren Zugehörden zu Lehen, ein Besitz, den er noch am 14. Februar 1464 von Propst Albrecht bestätigt erhielt. Allein bald darauf, den 15. Mai 1466, verpfändete er denselben – 2 halbe Meierhöfe, 1 Hof, 1 Mühle, 15 Lehen, 1 Hirtenlehen, die Abgaben von diesen Gütern, vom Hirten und Wiesmad und den Nutzen von Finkenweiler, ferner 74 Unterthanen sammt 1 Hirten und 1 Flurer, mit 5 ganzen und 1/2 Bauernhof, 11 Lehen und 60 Sölden, die Gefälle hievon, auch das Wiesmad sammt Abgabe zu Zöbingen, 1 Lehen, 1 Reute, die Hirtschaft und das Hirtenlehen sammt Gülten zu Walxheim, den Kreuthof sammt Gülten, Buchhausen den Hof sammt Gülten, den Hof zu Riepach sammt Gülten, 3 Höfe sammt Gülten zu Wöhrsberg[ER 1], 2 Höfe, 1 Lehen mit Gülten zu Lindorf, den Hof zu Harthausen mit Gülten, 1 Hof zu Halheim u. s. w. – an Lutz von Zipplingen, Wilhelm Schenk von Schenkenstein und


  1. Vgl. v. Falkenstein, Analecta Nordgaviens. 1, 299 ff.
  2. Vgl. zum Folgenden: OA.Beschr. Neresheim S. 204 ff.; Baierische Landtagsverhandlungen v. 1429–1513, Bd. 14. S. 398.

Errata

  1. S. 625 Z. 6 v. u. l. Wöhrsberg st. Wörnsberg. Siehe Nachträge und Berichtigungen. Seite XVI.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 625. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_625.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)