Seite:OberamtEllwangen 680.jpg

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wiederhergestellt, ausgemalt und mit gemalten Scheiben versehen. Es enthält hübsche Holzbänke im Rokokostil, auf dem Hochaltar ein Gemälde von G. Lacher, München 1858, die h. Ursula mit den 11.000 Jungfrauen; dann ein altes gothisches Holzbild der h. Katharina, halblebensgroß.

Haisterhofen, ein von Heister, d. h. junge Buche – wenn nicht von einem Eigennamen – abzuleitender Name (vergl. Buck a. a. O. 106), wird zuerst als Sitz eines Ortsadels genannt. So kommt Diemar von H. den 15. Febr. 1324 im Vereine mit Herren von Killingen und von Weiler vor (s. oben S. 573) und wird der von Haistershoven 1376 (oder 1377) als früherer Inhaber einer Hube zu Neuler, Lehen von Württemberg, bezeichnet (vergl. auch S. 673). In der Folge befand sich der Ort im Besitze der Familie von Killingen; den 11. März 1372 jedoch verkauften Margarethe Wernhers von K. sel. Wittwe und ihre Söhne Ritter Kun und Hans ihr Dorf H. mit den Eigenleuten, dem Burgstall, Graben, Baumgarten, Fischenz, Wiesen, Äckern, Holzmarken, Hölzern u. s. w. um 1000 fl. zu einem Lehen an Abt Albrecht und Konvent von Ellwangen. Nach dessen Lagerbuch von 1381 gehörten zum Burgstall 2 Tagwerk Wiesmads, ein Baumgarten, eine Fischenz, welche beim Wechselbaum bei Röhlingen begann und bis „ze Strubenfurt“ gieng, sowie Hölzer: die 2 Hattenbühl u. s. w. Ein hiesiges Lehen gieng übrigens ums Jahr 1444 aus westerstettischem in ahelfingischen Besitz über (s. u. bei Westhausen) und 2 Eichhölzer bei H. wurden im J. 1470 von Albrecht von Schwabsberg mit Gütern zu Dalkingen an das Kapitel zu Ellwangen verkauft (s. Dalkingen). – So waren denn im J. 1733 hier fürstlich ellwangisch Amts Röthlen 1 Mühle, 2 Bauern, 4 Halbbauern, 9 Löhner (zus. 16), kapitelisch 1 Löhner (zus. 17).

Streitigkeiten zwischen den Gemeinden Haisterhofen und Killingen wegen Triebs auch Omats wurden den 30. Juli 1490, 13. Nov. 1536, 29. April 1538 und 13. Oktbr. 1655 verglichen. Zwei abgegangene Höfe Hirtzauwe, Hirschawe, bei Haisterhofen werden z. B. in den J. 1339, 1381 und 1485 genannt.

Hiesige Heiligenpfleger kommen im J. 1413 vor, somit bestand damals bereits eine Kapelle dahier.

Killingen, Weiler, eine Viertelstunde südöstlich von Haisterhofen zu Füßen des Hornsberges gelegen. Das dem heil. Martin geweihte Kirchlein mit Dachreiter ist im Zopfstil

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 680. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_680.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)