Seite:OberamtEllwangen 687.jpg

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Burgstall, der Vogtei u. s. w. zu Pfahlheim auch die hiesige Vogtei sammt Zugehörden an Abt Johann von Ellwangen, dessen Abtei im Jahr 1339 hier reich begütert erscheint und in obigem Jahre auch bereits das Obereigenthum besaß (S. 653).

So gehörte denn der Ort im Jahr 1733 mit 5 Bauern, 2 Halbbauern, 10 Löhnern, 1 Söldner (zus. 18) zum fürstlichen Amt Röthlen. – Er kommt übrigens auch im Spital-Dinkelsbühler Lagerbuch von 1440 vor.

Die hiesige St. Blasius- oder zu den 14 Nothhelfern-Kapelle wird im Jahr 1512 erstmals erwähnt.

Röthlen, Weiler, 2 km nördlich von R. auf beiden Seiten des Roththales anmuthig gelegen. Der eigentliche Weiler liegt hoch auf dem linken Ufer, da wo südlich eine Seitenschlucht hereinzieht, und ruht auf den Resten eines römischen Lagers. In der schön und großartig gebauten fast kreisrund geführten Umwallung wurde im Mittelalter ein Schloß gebaut, von dem noch die verwitterten Mauern sammt einem Thurme stehen. Die dabei liegende große Kapelle zur heil. Katharina ist aus neuerer Zeit und ohne Kunstwerke.

Der Weiler wird erstmals dadurch genannt, daß Kloster Ellwangen im J. 1339 in Folge der Inkorporation der Pfarrei Röhlingen „ze Rot in dem Wiler“ zehntberechtigt erscheint. – In den Jahren 1354 und 1365 wird sodann Ritter Siefried von Pfahlheim als zu Rot gesessen erwähnt (Reg. Boic. 8, 292. 9, 118), im J. 1464 kauften Sigmund und Konrad von Pfahlheim von Hans von Ahelfingen den großen und kleinen Zehnten zum Rötlin auf Wiederlösung und im J. 1471 erscheinen Schloß und Behausung zu Rott mit Graben, Vorhöfen und Garten dabei, auch mit dem Bau, die Schäferei allda mit Behausungen, Scheuern, die Schenke und Schenkstatt dabei, die Mühle und einige Höfe im Weiler zu Rott, die Vogtei der Höfe zu Stypperg, mehrere Weiher, eine Fischgrube, einige Fischwasser, Theile an Hölzern und Holzmarken zu Rott und Stypperg, Theile am großen und kleinen Zehnten zu Rott auf dem Bau und im Weiler, Eigenleute u. s. w., als Lehen Sigmunds von Pfahlheim Seitens der Propstei Ellwangen, bis er diesen Besitz (in der Folge als Schloß und Amt zum Röthlein bezeichnet) am 8. März d. J. im Verein mit seiner Hausfrau Agnes von Riedern und unter Zustimmung seiner Mutter Elisabeth und seiner Brüder Wilhelm und Konrad um Geld

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 687. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_687.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)