Seite:OberamtEllwangen 727.jpg

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Gerichts des schwäbischen Bundes vom 8. Febr. 1510 wurde ausgesprochen, daß er dergleichen Obrigkeiten nie gehabt habe, daher die Birkenzeller Güter und ihre Inhaber unbekümmert lassen solle.

Endlich erwarb auch die Deutschordenskommende Nürnberg den 17. Juli 1495 einen hiesigen Hof von der Nürnberger Familie Rietter (s. unten Königsrother Mühle).

So gehörte denn wenigstens nach einer Ellwanger Amtsbeschreibung aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts Birkenzell mit aller hohen und niederen Obrigkeit in- und außerhalb Etters dem Stift Ellwangen, welches auf der Gassen und allenthalben, sei es malefizisch oder sonst, zu strafen hatte, nur 5 Güter waren dinkelsbühlisch, eines deutschordensch, nach Schneidheim gehörig, auf welchem das Stift nur die Malefiz auszuüben hatte, und im J. 1733 waren hier fürstlich ellwangischen Amts Ellenberg: 1 Bauer, 14 Löhner, 1 Söldner (zus. 16), dinkelsbühlisch: 1 Bauer, 3 Löhner, deutschordensch: 1 Bauer. Dieses Verhältnis bestand noch bis ins laufende Jahrhundert, in welchem zuerst die ellwangischen, dann durch Vermittlung bayrischen bzw. auch preußischen Zwischenbesitzes die deutschordenschen und dinkelsbühlischen Unterthanen württembergisch wurden (vergl. S. 762).

Den 20. Sept. 1478 wurde der Lohn der hiesigen Viehhirten vertragsmäßig festgesetzt.

Dambach, Weiler, 2 km östlich von St., mit einem Schlößchen der Freiherren von Hayn.

Dambach, in frühester Zeit meist Tanbach, auch Tambach geschrieben, leitet seinen Namen von tan = Wald, oder tam, Damm = agger, vielleicht auch von demjenigen des Baums Tanne, ab und heißt auch „Danbach der Weiler unter der Eck gelegen.“ Es wird zuerst bekannt als Sitz eines wohl zu den Grafen von Oettingen in Dienstverhältnis stehenden Ortsadels, vorausgesetzt, daß dieser nicht dem nahe gelegenen Dambach (bayr. A.G. Wassertrüdingen) zuzuweisen ist: den 24. April 1229 erscheint Heinrich von Tanbach als Zeuge der Gebrüder Grafen Konrad und Ludwig von Oettingen, den 14. Juli d. J. als Bürge dieser Grafen gegenüber dem Bischof Hermann von Würzburg, wobei die schon aufgestellte Vermuthung, derselbe sei ein Bruder des in ersterem Falle unmittelbar zuvor genannten Zeugen Albert von Hürnheim, kaum gegründet sein dürfte (Wirt. Urkb. 3, 259; 29/30. Jahresbericht f. Schwaben und Neuburg S. 130). Ihm folgt Siefried von Tambach, im J. 1238 Siegler in einer Urkunde des Grafen

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 727. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_727.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)