Seite:OberamtEllwangen 731.jpg

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den Pflegern der Kinder Wilhelm Zobels (wohl von der Familie der Zobel von Giebelstadt) mit anderen Besitzungen an die Propstei Mönchsroth verkauft, kam ein hiesiges Gut im gleichen Jahre als Zugehör des Schlosses Wilburgstetten durch brandenburgische Vermittlung an die Stadt Dinkelsbühl (S. 724), erscheint das Spital Dinkelsbühl im J. 1440 als gültberechtigt dahier, kam ein Hof sammt einer Sölde den 17. Juli 1495 aus dem Besitz der Nürnberger Familie Rietter an die dortige Deutschordenskommende, deren Vogteiamt Schneidheim bis zum Untergang des Reiches sich in diesem Besitze erhielt. Im J. 1557 wird eines Streithofes bei Eck gedacht, als Wolfgang Hayl zum Streithofe von den Gebrüdern Johann und Hieronymus den Schwertführern von Dinkelsbühl eine Gunstgerechtigkeit an diesem Hofe um 231 fl. erkaufte. Der mönchsrothische Besitz war in Folge der Säkularisation der Propstei durch Graf Ludwig XVI. von Oettingen im J. 1558 an Oettingen-Oettingen gekommen; zwar verkaufte Fürst Albrecht Ernst II. von Oettingen-Oettingen den 10. Apr. 1714 seine zu dem säkularisirten Kloster und Oberamt Mönchsroth gehörigen 11 (nach einem späteren Vertrag 12) Unterthanen: zu Burgstall (bayr. AG. Dinkelsbühl) (2), sowie an den nunmehr zum OA. Ellwangen gehörigen Orten Bergheim (1), Eck (1), Ober-Schneidheim (3), Ober- und Unterbronnen (3 bezw. 1) mit ihren Gefällen, Rechten und Gerechtigkeiten, der Civiljurisdiktion und Vogteilichkeit, jedoch unter Vorbehalt der hohen Wändel und malefizischen Kasus, welche nach der peinlichen Gerichtsordnung an Leib und Leben zu strafen, sowie der Extrasteuer, an seinen Oberamtmann zu Mönchsroth Albrecht Ernst Schenk von Geyern (bayr. AG. Ellingen) um 8000 fl., doch löste Fürst Johann Aloysius I. von Oettingen-Spielberg das Verkaufte den 18. Januar 1748 von des Käufers Sohn Philipp Albrecht Ernst Schenk von Geyern wieder ein. Zuletzt erwarb das Gesammthaus Oettingen den 20. Sept. 1780 Unterthanen, Häuser und Güter, dahier durch Tausch vom Domkapitel Augsburg (s. Thannhausen). So waren im J. 1790 von den 15 hiesigen Haushaltungen (einschließlich des Hirtenhauses) 4 neuerworbene öttingische (früher augsburgische), 5 alt-öttingische (darunter 2 mönchsrothische), 2 dinkelsbühlische, 4 deutschordensche (s. jedoch auch unten Unterschneidheim). Den großen und Flachszehnten hatte das genannte Domkapitel, den Blut- und kleinen Zehnten der Pfarrer zu Thannhausen, in dessen Pfarrei auch die Leonhardskapelle gehörte, Kirchweihschutz und Tanzaufführung

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Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 731. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_731.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)