Seite:OberamtEllwangen 738.jpg

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Oberzell, Weiler, mit 3 Bauernhöfen, 11/2 km südöstlich von St. auf der Höhe am Bergrand gelegen, nahe dabei steht am „wilden Berg“ die zierlich im Jahr 1874 an Stelle einer alten Kapelle gothisch erbaute, der schmerzhaften Mutter Gottes geweihte Bergkapelle, eine gern besuchte Wallfahrt. Dieselbe liegt an der Teufelsmauer.

Ihre Güter zu „Oberzell auf der Eck“ vertauschte den 25. Mai 1371 Agnes von Haßlach, Mathis von Tanne eheliche Wirthin, an Stephan Fery, welcher hinwiederum am 10. Aug. d. J. seinen hiesigen Besitz um 600 Pfd. Hllr. an den Dinkelsbühler Bürger Haintz Büchelberg verkaufte. Derselbe kam wohl an das Spital Dinkelsbühl, welches nach seinem Gültbuch vom J. 1391 hier gültberechtigt war und im J. 1505 im Besitz des „Oberzeller Hofes“ genannt wird. Auch bis in das laufende Jahrhundert erscheint der Ort als Lehen des Spitals. Ellwangen hatte übrigens, wie in Stillau, die fraischliche und forstliche Obrigkeit sammt der Jagd innerhalb der freilich von Oettingen angestrittenen Fraischlinie; der Zehnte stund dem Deutschorden zu (s. auch S. 748).

Regelsweiler, großer Weiler, 4 km nordöstlich von St. an der Roth gelegen, ganz nahe bei Mönchsroth, mit neuer steinerner Brücke über die Roth und einer Bierbrauerei; nach Mönchsroth schulpflichtig.

Zu Regelsweiler – ein auf den Personnamen Regilo hinweisender Name – bezog im J. 1479 Mönchsroth sämmtliche Zehnten und es gehörte in der Folge überhaupt zum fürstlich öttingischen Oberamt Mönchsroth (vergl. auch S. 734 und unten Zöbingen). Früher gab es hier Israeliten, zu Anfang des laufenden Jahrhunderts 3 Familien, seit einigen Jahren sind die letzten fortgezogen.

Schnepfenmühle, Haus, 13/4 km nordöstlich von St., am großen Krummweiher gelegen.

Dieselbe gehörte in älterer Zeit zu Gaxhardt, war somit mönchsrothisch, öttingen-öttingisch, spielbergisch (s. S. 734).

Stillau, Weiler mit Kapelle, 3 km südöstlich von St. im oberen Schlierbachthal; nach Thannhausen schulpflichtig. In der Kapelle ein starkrestaurirter spätgothischer Flügelaltar mit Maria und 2 weiblichen Heiligen, Barbara und einer ohne Attribute.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Ellwangen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1886, Seite 738. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtEllwangen_738.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)