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die Berglesorte Weißbuch, Streich, Necklingsberg häufiger theils durch Hagel, theils durch Wolkenbrüche heimgesucht werden.

Der Zug der Gewitter kommt gewöhnlich von N.W. oder S.W. her, wird aber dann meistens – vielleicht in Folge der veränderten Richtung und Erweiterung des Thales – entweder gegen Welzheim oder dem Schurwald zu, oft unter Sturm abgelenkt. Hiebei scheinen zur Rechten die Kleinheppacher Weinberge, zur Linken der Schönbühl als Wetterscheiden zu wirken. Ziehen aber die Gewitter von S. nach N. so nehmen sie gewöhnlich ihre Richtung von Aichelberg über das Thälchen von Schnaith, über den Schönbühl oder Schurwald her und ziehen nach Grunbach, Geradstetten, Buoch, Welzheim etc.

Die Gewitterbeobachtungen von Ober-Urbach besagen Folgendes:

1826 gab es im Ganzen 31 Gewittertage, mit 38 Gewittern, wovon 4 auf den Vormittag, 26 auf Nachmittage, 8 auf die Nacht fielen u. nur 2 von Schloßen begleitet waren; einmal schlug der Blitz in zwei Bäume bei Steinenberg.

1827: 37 Gewittertage mit 44 Gewittern, wovon 7 auf Vormittage, 24 auf Nachmittage, 13 auf die Nacht fielen; keines war von Hagel oder Blitzschlag begleitet.

1828: 37 Gewittertage mit 50 Gewittern, wovon 6 auf Vormittage, 32 auf Nachmittage, 12 auf die Nacht fielen; Schloßen fielen 2 mal unbedeutend.

1829: 23 Gewittertage mit 24 Gewittern, wovon 4 Vormittags, 14 Nachmittags, 6 Nachts statt fanden; Schloßen fielen nur einmal und schadeten bei Steinenberg.

1830: 27 Gewittertage mit 36 Gewittern, wovon 1 auf Vormittag, 23 auf Nachmittage, 12 auf die Nacht fielen; darunter 3 mit unbedeutendem Hagel.

1831: 40 Gewittertage mit 53 Gewittern, wovon 5 auf Vormittage, 33 auf Nachmittage, 15 auf die Nacht fielen, alle ohne Hagel.

1832: 33 Gewittertage mit 42 Gewittern, wovon 7 auf Vormittage, 27 auf Nachmittage, 8 auf die Nacht fielen; darunter eines mit unbedeutendem Hagel, eines mit Graupen.

Die Beschädigung durch Hagelschläge betrug nach amtlichen Aufnahmen in den 15 Jahren 1828–1842 für den ganzen Oberamts-Bezirk 3.7451/2 Morgen Fläche, oder durchschnittlich 249,7 Morgen, was bei einem bebauten Areal von 28.489 Morgen eine Durchschnittsquote von 0,00876 gibt und den Bezirk in eine Reihe mit Öhringen (0,00859) und Crailsheim (0,00794), den verhältnißmäßig am stärksten betroffenen im Jagstkreis, setzt, so daß der Schaden nahezu das Doppelte des Durchschnittlichen in diesem Kreise und beinahe die Durchschnittssumme des ganzen Landes (0,008905) beträgt.[1]

Als besondere Erscheinungen sind zu erwähnen:

Am 24. Juli 1812 erschien ein Feuermeteor von Kugelgestalt, welches


  1. S. Württ. Jahrbücher 1843. S. 183.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0015.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)