Seite:OberamtSchorndorf0049.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

meisten Ochsen haben Ober- und Unter-Urbach, Steinenberg und Oberberken; die wenigsten Rohrbronn (keine), Aichelberg und Hebsack; die meisten Kühe Winterbach, Schnaith und Ober-Urbach; die wenigsten Baiereck, Hegenlohe und Rohrbronn; das meiste Schmalvieh Winterbach, Ober-Urbach und Oberberken, das wenigste Höslinswarth, Rohrbronn und Aichelberg. Vergleicht man die Einwohnerzahl mit dem Rindviehstande, so ist dieser in Schlichten und Oberberken am Größten, und nächst der Oberamtsstadt in Hebsack und Höslinswarth am Kleinsten; durchschnittlich trifft auf 2,8 Menschen 1 Stück Rindvieh. Vergleicht man die ganze Bodenfläche, einschließlich der Waldungen, mit dem Rindviehstande, so ist dieser in Hebsack und Buhlbronn am Höchsten und in Hohengehren und Höslinswarth am Niedrigsten; durchschnittlich kommen auf ein Stück Rindvieh 5,7 Morgen und 3066 Stücke auf eine □Meile. Da nach dem Landesdurchschnitt 2304 Stücke Rindvieh auf eine □Meile und 2,14 Menschen auf ein Stück treffen, so steht der Bezirk nur in ersterer Hinsicht voran.

Der herrschende Viehschlag ist im Allgemeinen der schwere und mittlere rothbraune Neckarschlag, der jedoch mehrfach modificirt wurde, namentlich zuerst durch die Allgäuer und dann durch die Simmenthaler Race. In Haubersbronn und Unter-Urbach herrscht der Limpurgerschlag, in Hundsholz und Berken ein gelbweißer Schlag vor. Schnaith hatte 1828 gemischtes mittelgroßes Vieh von einem Murgthaler Allgäuerstier, der sehr schöne und geschätzte Nachzucht gab (Landw. Corresp.Bl. 1829, I., 45). Seit 10 Jahren besteht Kreuzung mit Simmenthaler Farren; von 1841 bis 1844 kaufte der Bezirk 1 Limpurger-, 10 Land- und 15 Simmenthaler Farren. Die Farrenhaltung liegt mit Ausnahme von Hegenlohe, wo sie auf der Pfarrei lastet, den Gemeinden ob, welche die Farren größtentheils selbst anschaffen und die Haltung an Landwirthe verdingen; blos die Gemeinde Schorndorf hat (auf Rechnung des Hospitales) eigene Farrenhaltung. Die in Schorndorf, Geradstetten, Grunbach, Haubersbronn, Oberberken, beiden Urbach, Thomashardt und Weiler aufgestellten Farren sind vorzüglich, die in den übrigen Orten mittelmäßig. In den Berglen (s. Asberglen) findet noch die üble Gewohnheit des Zutreibens Statt. Die Viehhaltung ist hauptsächlich in Schorndorf, dann in beiden Urbach, beiden Berken, Weiler, Winterbach, Geradstetten und Grunbach zwar gut; im Allgemeinen aber steht ihr in den Thalorten der geringe Grundbesitz entgegen, in dessen Folge sowohl das wenige selbst erzeugte, als das aus anderen Bezirken eingeführte Stroh fast gänzlich zur Fütterung verwendet werden muß, wozu noch auf dem Walde der Übelstand kommt, daß für die beschränkte Nutzung der Waldstreue und Waldweide noch kein Ersatz gefunden ist. Hier und auf den Berglen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0049.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)