Seite:OberamtSchorndorf0185.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bis diese 1701 der Pfarrei Rudersberg zugewiesen wurden; dasselbe geschah 1836 mit Zumhof, wogegen Asberglen von Oppelsbom hierher umgepfarrt wurde. Zur Pfarrgemeinde Steinenberg gehören jetzt außer Asberglen und Metzlinsweiler (s. oben) aus dem O.A. Welzheim die Filialien: Eselshalden, Krähenhof, Kirschenwasenhof, Michelau, Mittel- und Ober-Schlechtbach und Ober-Steinenberg. An der Schule in Steinenberg steht ein Schulmeister und ein Gehilfe. Auch in Miedelsbach (s. hienach) ist eine Schule. Sie hat 450 fl. Schulfonds, worunter 290 fl. 36 kr. Schulstiftungen, diese beziehungsweise 234 fl. 29 kr. und 179 fl. Nach altem Herkommen bezogen die Lehrer bis 1834 von jedem Kind an den drei Donnerstagen vor Weihnachten, den sogenannten Klöpflestagen (Apokalypse 3, 20), jedesmal ein Scheit Holz, „Klopferscheiter“ genannt. In beiden Orten sind Winters Industrie-Schulen. – Der für die Parochie gemeinschaftliche Begräbnißplatz ist außerhalb des Dorfes.

Steinenberg kommt zuerst in der Geschichte vor i. J. 1234, Okt. 20., als die hiesige Pfarrei dem Kloster Adelberg durch Siboto, Bischof von Augsburg, einverleibt wurde; Bischof Hartmann gestattete i. J. 1268 dem ebengenannten Kloster die Pfarrei mit Kloster-Geistlichen zu besetzen. (Braun, Bisch. v. Augsb. 2,249 vergl. 335.) Neben dem Pfarrer standen bis zur Reformation noch ein Frühmesser und ein Kaplan.

Einen Hof verkauften Engelhard und Conrad von Waldenstein 1316 an Kloster Adelberg. – Im J. 1405 löste Graf Eberhard von Werner Nothaft Ritter und seinem Bruder Hans Nothaft unter anderen ihnen versetzten Orten auch das Dorf Steinenberg. (Steinhofer 2, 604.) Im J. 1524 aber gehörten alle Rechte und Obrigkeit dem Kloster Adelberg, die Mühle mit 2 Seen dabei, 31/2 Höfe, 6 Lehen und 8 Sölden und die großen Zehenten. Steinenberg war der Sitz eines Kloster Adelberg’schen Unter-Amtes, das mit dem Schloß Waldenstein (O.A. Welzheim) dasselbe Maas hatte und aus dessen Bestandtheilen 1819 die jetzigen Gemeinden Steinenberg, Buhlbronn, Asberglen und Vorder-Weißbuch gebildet wurden.

Am 3. Sept. 1810 brannte die Zehent-Scheune mit dem Fruchtkasten ab.

Östlich von Steinenberg, zwischen diesem und Ober-Steinenberg ist eine „Burgsteig“. Über die Burg selbst ließ sich nichts auffinden.

b. Miedelsbach, Weiler, liegt im Wieslaufthal an der Wieslauf, 1/2 Stunde südlich von Steinenberg. Die Landstraße führt durch den Ort, der ziemlich freundlich und weitläufig gebaut ist. Die eigene Markung des Weilers begreift an Baufeld 607/8 M. Gärten, 2715/8 M. Äcker, 1571/8 M. Wiesen und 794/8 M. Weinberge; im Durchschnitt etwa 1 M. auf

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Schorndorf. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1851, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtSchorndorf0185.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)