Seite:Oberamt Aalen 021.jpg

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Von Überschwemmungen zu reden gibt unser Bezirk allen Anlaß. Zwar sind seine Gewässer nicht so groß, ihre Zuflüsse nicht so bedeutend, daß große Wassergefahren zu befürchten wären (außer der Lein und der Blinden Roth, welche aber nur ein sehr unbedeutendes Gebiet hat, entspringen je die andern Flüsse und Bäche erst im Bezirk selber); im Ganzen aber sind fast alle Thäler und Rinnsale entweder ohne viel Fall oder auch so eng, daß bei nur etwas starkem Regen schon der Ablauf nicht rasch genug erfolgen kann und deßwegen lokale Überschwemmungen sehr häufig eintreten. Dieß ist besonders in dem Rombacher Thälchen der Fall und ebenso bei Aalen jedes Jahr einigemal, durch das Zusammenwirken von Aal und Kocher. Auch das Leinthal ist von Überschwemmungen alle Jahre heimgesucht – zum Glücke jedoch geht’s in der Regel ohne Schaden ab.

Von den großen Wolkenbrüchen im August 1851 und Mai, Juni 1853 ist der ganze Bezirk unberührt geblieben.

c. Seen und Weiher.

Eigentliche natürliche Seen hat der Bezirk nicht, wohl aber durch menschliche Nachhülfe eine Anzahl von Weihern, welche einst außerordentlich groß gewesen zu seyn scheint, theils zur Fischzucht bestimmt, theils als Sammelteiche für Mühlwerke oder, wie besonders auf dem Albuch, als Wasserbehälter für Menschen und Vieh.

Die ansehnlichsten noch bestehenden Weiher sind bei Pommertsweiler der Neumühl- und Eisen-Weiher, welch letzterer eben zum Behuf der ehmaligen Hammerschmidte ist angelegt worden; ganz in der Nähe liegt der (untere) Rohrweiher beim Adelmannsfelder Schleifhäusle. Besonders die Gegend von Adelmannsfelden und Pommertsweiler war einst von solchen Weihern überfüllt, von denen in Urkunden genannt werden z. B. der Badweiher in Adelmannsfelden, der Frantzen- und Büchel-Weiher bei Pommertsweiler, der Altweiher zu Lutstruth; der Wilden-, der Stahl-, der obere, mittlere und untere Rohr-Weiher, der große und kleine Matthes-Weiher beim Ottenhof, das Metzelweiherle, die Dorflache beim Wendenhof, der Ziegel-, Wäsch-, Stein-, der obere und untere Kuder-Weiher, zwei Weiherlein in der Ölklinge, vier „Seelein“ bei Vorhardsweiler u. s. w. Bei den drei Lengenfelder Höfen lagen der Schlier-, Ziegel-, Depisch-, Kegel-, Alten-, Rodt- und Pech-Weiher. Bei Ober-Rombach allein bestanden seiner Zeit fünf Weiher, bei Unter-Rombach mehrere, von welchen im Anfang dieses Jahrhunderts den letzten, den Sulzweiher, französische Einquartierung abgegraben hat (da sie ihn nicht abzulassen verstand), um ihn auszufischen und auszufroschen. – Zu den Mühlweihern, dergleichen auch bei Röthenbach, Maisenbach,

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 021. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_021.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)