Seite:Oberamt Aalen 022.jpg

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Christhäusern, an der Spatzenmühle u. s. w. bestehen, ist in neuester Zeit erst oberhalb der Papiermühle in Unterkochen ein neuer Sammelteich hinzugekommen.

Die älteren, noch bestehenden Teiche haben übrigens seit der Landesvermessung an Umfang meistens abgenommen, mehrere werden nicht mehr erhalten.

Von besonderer Wichtigkeit für die Umwohner sind die Weiher, Teiche und Hülben auf dem Aalbuch, deren sowohl die Essinger als Lauterburger Markung einige hat, – ganz besonders die beiden Teiche beim Weiherhaus, welche mit Fischen besetzt sind und jährlich abgelassen werden. Ihr Wasser, das theils aus einigen Quellen im oberen Weiher, theils von Schnee und Regen sich sammelt, eilt dann ein paar 100 Schritte weit auf der Oberfläche weiter und versinkt plötzlich, ohne daß ein sichtbares Loch vorhanden wäre, durch den Boden in die Tiefe. Beigemischte Spreier sollen bei Oberkochen im Kocherursprung wieder zum Vorschein gekommen seyn.


3. Naturschönheiten

bietet der Bezirk in solcher Mannichfaltigkeit, daß er mit den meisten Gegenden des Landes sich messen darf. Die Verschiedenheit des Terrains erlaubt dem Auge, bald an dem steilen Abfall der Alp und ihren stattlichen Bergen, bald an einem sanften wellenförmigen Hügellande, da und dort auch an ziemlich ausgedehnten Fruchtebenen, sowie an der saftigen Grasflur zahlreicher Thäler und Thalabhänge sich zu weiden. Die Berge und Hügel sind wechselnd mit herrlichen Laubwäldern und stattlichen Tannenwäldern geschmückt und – obgleich allmählig ausgerodet – begegnen doch noch hie und da Gruppen großer Eichen dem Wanderer. Einen romantischen Punkt bildet z. B. der Ursprung des weißen Kochers, dessen zahlreiche Quellen in einer Thalschlucht mit etlichen hervorragenden Felszacken, in einem prächtigen Buchenwalde, zwischen üppig grünender Vegetation mit reicher Wasserfülle aus dem Boden sprudeln, die eine gerade aus den Wurzeln einer stattlichen Buche.

Besonders zahlreich sind die Punkte im ganzen Bezirk, welche eine zum Theil ganz ausgezeichnete Aussicht darbieten; natürlich sind hier einige Standpunkte zu unterscheiden. Vom Albuch aus z. B. beim Osterbucher Signalstein (oder bequemer, aber freilich nicht so ausgedehnt von der Hohenroder Schloßterrasse) übersieht man den größeren Theil des Oberamts, das freundliche Welland mit seiner reichen Abwechslung von Thal und Hügeln nicht bloß, sondern auch von Feld, Wiesen und kleinen Waldpartien, so wie mit seinen äußerst zahlreichen Weilern und Höfen; die Leinhöhen mit dem stattlichen Hohenstadt und die Adelmannsfelder

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_022.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)