Seite:Oberamt Aalen 068.jpg

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Arbeitern des württemb. Bergwerks bei Aalen (das viel früher nach den Regeln der Bergkunde betrieben wurde) unter der Hand die nöthigen Vortheile zu erhaschen – wurde 1748 ein fremder Obersteiger berufen, um guten Rath zu geben, und 1753 ein tüchtiger Obersteiger bleibend angestellt.

Hauptsächlich um die Grubenwasser abzuführen, ist 1811 der tiefere Hülfs- oder Wasserstollen eröffnet worden, 1818 der Wilhelmsstollen, welcher das Ausziehen der Wetter aus dem Clemensstollen befördern sollte, wozu er auch, obgleich seit 1825 verlassen, noch dient.

1834 ist der gegenwärtig im lebhaftesten Betrieb befindliche „neue Stollen“ eröffnet worden, aus welchem der Hirschbachstollen die Wasser ableitet. In den Jahren 1843/44 aber wurde auf das untere Erzflöz ein Stollen getrieben, der „tiefe Bau“, und mit dem neuen Bau oben durch einen Treppenschacht, sowie durch Rollschachte verbunden und es wird jetzt ein Anfang gemacht, mit Aussicht auf Betriebsersparnisse, hier die Erzförderung wirklich zu beginnen.

Im Ganzen umfaßte 1850 das Grubenfeld durch 4 Stollen und mehrere Strecken bei 200 Lachter Länge und 395 Lachter Breite einen Flächenraum von 79.000 Quadrat-Lachtern, doch wurde nur auf 3 Flügeln der Bau wirklich betrieben.

In den Jahren 1839–49 sind aus diesem Bergwerke 2.131.000 Centner Erz gefördert worden, durchschnittlich also 213.100 Ctr. Der niederste Betrag war 137.000, der höchste 1843/44 330.000; 1849/50 152.592 Ctr. Der Selbstkosten an der Grube betrug 1848/49 8,3 Kreuzer pr. Ctr.; 1849/50 10 Kreuzer.

B. Bei Aalen wurden, seit ein geordneter Bergbau stattfindet – was hier durch Württemberg früher geschah als auf der „Ellwangen’schen Grube“ –, hauptsächlich zwei Stollen betrieben, der am Burgstall und die sg. Althell, oder auf der Hölle, etwas früher auch im Trefzenthal. Obgleich das Eisenflöz abwärts streicht, so versanken doch die Wasser in früherer Zeit von selbst in dem etwas zerklüfteten Boden, wenn nicht allzu feuchtes Wetter länger anhielt, und es wurden daher besondere Vorkehrungen nicht getroffen. Doch je weiter man im Innern vordrang, desto hinderlicher zeigten sich die Wasser und so ist denn 1817 der „Wasserstollen“ (SW, Stunde 3) angelegt worden, dessen Mundloch 42′ tiefer liegt als die Sohle des Erzflözes, fast unter dem Eingang des gegenwärtig betriebenen (125 Lachter SW, Stunde 2 auf dem Flöz aufgefahrnen) Stollens auf der Hölle, beim Erzhäusle. 1610′ fährt der Wasserstollen im Liassandstein auf bis zu dem Punkt, wo die Sohlen des Erzflözes und des Wasserstollens zusammentreffen. Hier beginnt die Grundstrecke, welche gegenwärtig 170 Lachter lang ist. Von derselben aus bis an das Ausgehende

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 068. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_068.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)