Seite:Oberamt Aalen 077.jpg

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Übrigens stehen dem Emporkommen der Obstzucht als äußeres Hinderniß häufiger Obstdiebstahl und das Bäumeverderben im Wege. Beides Hindernisse, welche zu beseitigen die Feldpolizei ebensowohl im sittlichen, als im wirthschaftlichen Interesse der Einwohner sich angelegen seyn lassen sollte.

Es werden hauptsächlich folgende Mostsorten gepflanzt, und zwar von Äpfeln: Luiken, Fleiner, Breitling etc.; von Birnen: die Bratbirne, Wasserbirne, Knausbirne, Kronbirne und Wadelbirne; von Steinobst: die Zwetschgen.

Die Straßen werden meistens mit Obstbäumen bepflanzt, übrigens haben sie bis jetzt kein rechtes Gedeihen. Ebenso ist man darauf bedacht, auch die Allmandtheile nach und nach mit Obstbäumen zu bepflanzen.

Wenn auch ein gutes Obstjahr eintritt, so ist an einen Obstverkauf nach Außen nicht zu denken.

f. Waldwirthschaft. Nach Mittheilungen des K. Steuer-Collegiums vom Jahr 1841 hat die Waldfläche betragen an Laubholz 18.809 Morgen, Nadelholz 14.5566/8 Morgen, gemischten Beständen 1934 Morgen, zusammen 35.2996/8 Morgen, wovon gehören: dem Staat 13.583 Mrg., den Gemeinden 10.200 Mrg., Stiftungen 893 Mrg., Grundherrschaften 5561 Mrg., Privaten 5062 Mrg. – Es hat sich jedoch seit jener Zeit nicht nur die Waldfläche durch Aufforstung geringerer Hofgüter, einzelner Felder und Waidplätze vermehrt, sondern es hat sich auch der Besitzstand verändert, indem der Staat mehrere grundherrliche und andere Privatwaldungen erworben hat und das Eigenthum zwischen den politischen Gemeinden und den Realberechtigten oder sogenannten Gemeinderechtsbesitzern nunmehr fast überall abgetheilt ist. Die Gemeinderechtswaldungen, welche an vielen Orten durch weitere Vertheilung in reine Privatwaldungen übergegangen sind, waren noch im Jahr 1841 unter den Gemeindewaldungen aufgezählt, während sie auch im ungetheilten Zustand mehr die Natur der Privatwaldungen an sich tragen. Solche ungetheilte Gemeinderechtswaldungen gibt es allein in den zum Forst Heidenheim gehörigen Revieren Irrmannsweiler und Oberkochen 6952 Morgen.

Von der Gesammtfläche des Oberamts sind 36 % mit Wald bestockt; auf einen Kopf der Bevölkerung kommen 1,40 Morgen Wald.

Hinsichtlich der Beaufsichtigung vertheilt sich die Waldfläche ziemlich gleich unter die Forste Ellwangen, Kapfenburg und Heidenheim, und zwar in die Reviere Adelmannsfelden, Wilfingen und Niederalfingen; Aalen und Unterkochen; Irrmannsweiler und Oberkochen. Selbst das

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 077. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_077.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)