Seite:Oberamt Aalen 078.jpg

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Revier Untergröningen, Forsts Comburg, greift an der nordwestlichen Spitze des Oberamts etwas ein.

Der zwischen dem Kocherthal und der Straße von Mögglingen nach Aalen liegende südliche Theil des Oberamts gehört zum Aalbuch und besteht überwiegend aus Buchen; der östliche Theil, durch das Kocherthal bis Aalen und von da durch die Nördlinger Straße abgeschnitten, gehört zum Gebiet des Härdtsfeldes und zeigt an den Abhängen mehr Nadelholz, auf dem Plateau dagegen mehr Laubholz, meist in geschlossenen Massen; der westliche Theil des Bezirks, soweit er durch die Stuttgarter Straße, die Lein und den Kocher begrenzt ist, hat weniger zusammenhängende, dagegen mehr Privat-Waldungen, das Nadelholz ist aber ebenso überwiegend, wie in dem nördlichen Theil, dessen Spitze noch den Saum des großen Limburger Waldes berührt und bereits zu den geschlosseneren Waldparthien gehört.

In der hauptsächlich zum Forst Heidenheim gehörigen Laubholzgegend bildet die Buche reine Bestände; eingemischt kommen vor: die Birke, Hainbuche, Eiche, Linde, der Ahorn, die Esche, Ulme, Aspe, Sahlweide, Erle, Mehl- und Vogelbeere, Hasel- und die gewöhnlichen Straucharten. Unter dem Nadelholz, welches vorzugsweise im Ellwanger Forst vorkommt, herrscht die Fichte vor; dann folgen die Weißtanne und Forche, zum Theil in reinen Beständen, mehr aber in der Mischung mit der Fichte. Die Lerche erscheint einzeln.

Im Allgemeinen war in früherer Zeit das Laubholz und selbst die Eiche weit mehr verbreitet; es wurde aber theils auf natürlichem Wege, theils durch die leichteren Waldholzkulturen bis vor noch nicht langer Zeit immer mehr verdrängt.

Von selteneren Holzarten hat der Bezirk den Eibenbaum, Taxus baccata, und zwar im Revier Aalen aufzuweisen.

Die zum Aalbuch und Härdtsfeld gehörigen Theile des Bezirks liegen ziemlich hoch auf Jurakalk, und der Boden ist ein mitunter flachgründiger, dabei aber der Buche zusagender kalkhaltiger Lehm. Der an den Limburger Wald grenzende Theil gehört zur Keuperbildung und es ist der dem Nadelholz besonders zusagende Sandboden herrschend; am fruchtbarsten für Wald und Feldbau ist aber der Boden unbestritten im westlichen Theil, welcher das niedere Plateau zwischen der Stuttgarter Straße, der Lein und dem Kocher einnimmt und die Liasformation repräsentirt, daher auch hier ein vorzüglicher Holzwuchs zu treffen ist.

Das Klima gehört zu den strengeren und ist auf dem Aalbuch und Härdtsfeld sogar rauh zu nennen; es gehören deßwegen Beschädigungen der jungen Schläge und Kulturen durch Spätfröste und der älteren Waldungen durch Duftrisse und Schneebrüche nicht zu den Seltenheiten. In

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 078. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_078.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)