Seite:Oberamt Aalen 154.jpg

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sich genannt findet. Schon vor 1520 war aber seine Gemahlin Dorothea v. Welden Wittwe geworden.

Der Sohn Hans Walther stand bis 1521 unter Vormundschaft, und wird z. B. 1538 „zu Kirchen und Niederalfingen“ genannt. Er ist bei Kaiser Karl V. in hoher Gunst gestanden, wurde dessen Rath und Truchseß, nach seines Vetters Wolf Philipp Tod mit dem heimgefallenen Reichslehen Tuttenstein und Stettenfels belehnt und 1549 mit dem Privilegium begnadigt, nur bei dem Kaiserl. Hof- und Kammergericht belangt werden zu dürfen, seine Unterthanen blos bei den Gerichten, worunter sie gesessen. Dieß galt für ihn und seine Nachkommen; da er aber von seiner Gemahlin Martha Geßlin solche nicht hatte, so verkaufte er an Herrn Anthoni Fugger und seines † Bruders Raymund Söhne um 250.000 fl. seine Häuser, Flecken und Güter Kirchheim und Eppishausen (im Burgau) Duttenstein (mit Demmingen (O.A. Neresheim)[ws 1]), Niederalfingen und Stettenfels sammt einem Hause zu Ellwangen a. 1551. Hiermit sind bereits auch die Besitzungen dieser Linie bezeichnet. Hans Walther starb wohl in der Ferne. Im Ries besaß er noch von seinen Voreltern her das 1536 gegen Hüttlingen vertauschte Patronat zu Gosheim und soll 1537 einmal „zu Niederhaus“ genannt seyn, auch 1541 Lierheim verkauft haben. (Das Ries, u. s. w. II, 12.)

B. Walther I. v. Hürnheim 1411–56 hat die Wellsteiner Linie gestiftet und ist Hofmeister des Bisthums Augsburg gewesen, woher wohl sein Patronat über die Kirche zu Grünenbaind stammte, das er 1446 in castro meo Wolfsperg geübt hat. Seine Gemahlin war Anna v. Hirschhorn († 1459), von seinen Söhnen starb Walther III. 1453–† 64, kleine Kinder und eine Wittwe, Anna v. Ellerbach, zurücklassend. Der ältere Bruder Eberhard v. Hürnheim (1471–† 83) hatte auf der Stammburg Haheltingen oder Hohaltingen seinen Sitz wiederum genommen. Es scheint von zwei Gemahlinnen Anna v. Hohenrechberg und Einer von Adelmann hatte er sehr zahlreiche Söhne, von denen die älteren, Bernhard, Georg, Eberhard und Walther die Herrschaft Wellstein an ihren Vetter Konrad verkauften 1485.

Ein inzwischen erwachsener Sohn Walthers III. kann dieß nicht wohl gewesen seyn, indem ein solcher Erbrechte an Wellstein würde gehabt haben. Er muß also der gewöhnlicheren Annahme gemäß der älteren Hauptlinie zugehört haben und soll ein Enkel des oben genannten Herdegen von Hürnheim, durch seinen Sohn Rudolf gewesen seyn, wenn nicht richtiger ein gleichnamiger Sohn dieses Rudolf I. dazwischen einzuschieben ist, jener Rudolf v. Hürnheim, der 1472 „zu Ylzhofen“ heißt (als Amtmann wohl daselbst?).

C. Konrad c. ux. Margarethe v. Losenstein hatte zwei Söhne, Herdegen und Wolf. Dieser besaß Duttenstein mit Wagenhofen und Demmingen (O.A. Neresheim)[ws 2], so wie eine Zeit lang pfandweise, in Gemeinschaft mit seinem Bruder, die alte Burg seines Geschlechtes Hohenhaus c. 1499. Eine seiner Gemahlinnen, Beatrix v. Rechberg und Anna v. Hattstadt, hatte ihm den


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Demmingen (O.A. Neresheim) statt Deimingen
  2. Berichtigung: Demmingen (O.A. Neresheim) statt Diemingen
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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)