Seite:Oberamt Aalen 206.jpg

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Heutzutage sind von der Burg, in deren Umkreis ein Wohnhaus steht, ansehnliche Mauerreste und einige Keller noch übrig, sowie der tiefe Graben, vermittelst dessen, mit Benutzung einer natürlichen Schlucht, der Burghügel ganz von der Bergwand dahinter abgetrennt worden ist. In einem Thurm des alten Schlosses ist eingerichtet die Kapelle zu St. Jakob, in welcher von Zeit zu Zeit Gottesdienst gehalten wird. Die Kaplanei dabei war vom Stifte eingezogen und zu den Tafelgefällen des Propsts geschlagen worden, welcher dem Pfarrer zu Abtsgmünd für Lesung von 25 jährlichen Messen – 25 fl. bezahlte. Das Kameralamt bestreitet noch jetzt die Kultkosten.

r) Wülflingen, ein Weiler, ¾ Stunden von Abtsgmünd, jenseits der blinden Roth auf der Höhe gelegen, an der Straße nach Adelmannsfelden. (Die Schicksale dieser alten Zubehörde von Wellstein s. S. 204 und 205.)

Adelmannsfelden,


Gemeinde II. Klasse mit 1836 Einw. a. Adelmannsfelden, Pfarrd. mit MG., 1074 Einw. worunter 12 Kath. b. Bühler, W., 280 Einw. wor. 182 Kath. c. Dollishäusle, Hs., 11 Einw. d. Haid, W., 108 Einw. worunter 2 Kath. e. Herrenmühle, M., 10 Einw. f. Kuderberg, W., 21 Einw. g. Metzelgehren, H., 9 Einw. h. Mittelwald, W., 29 Einw. i. Mäder, W., 13 Einw. k. Ölmühle, M., 8 Einw. l. Ottenhof, W., 57 Einw. wor. 2 Kath. m. Papiermühle, W., 17 Einw. n. Schleifhäusle, Hs., 11 Einw. o. Stöcken, W., 128 Einw. wor. 118 Kath. p. Vorderwald, W., 40 Einw. q. Vorhardsweiler, Hs., 2 Einw. r. Wendenhof, W., 18 Einw. – Evang. Pfarrei, die Kath. in Parz. a. und l. sind nach Abtsgmünd, die in Parz. b., d. und o. nach Bühlerzell, Oberamts Ellwangen; die in Parz. q. nach Unter-Gröningen, Oberamts Gaildorf, eingepfarrt.

Dieser Gemeindebezirk bildet die äußerste Spitze eines nordwestlichen Vorsprungs, welcher die Abrundung des Oberamtes stört, mit dem die Gemeinden Adelmannsfelden und Pommertsweiler seit 1809 verbunden sind. Bei der weiten Entfernung der Oberamtsstadt war die ehemalige Zutheilung der beiden Gemeinden nach Ellwangen den Bewohnern weit gelegener.

Die Berge dieser Gegend mit ihren weitgedehnten Tannenwäldern heißen bei den neuern Geographen gewöhnlich schon „die Limpurger Berge“, bis zur Bühler, wo alsdann die Ellwanger Berge beginnen. In der Gegend von Aalen sagt man kurz „die Wäld’.“

Hier, im Keupergebiet, ist der Boden größtentheils Sand, meist leicht und nur hie und da mit Lehm untermischt. Derselbe ist wenig fruchtbar und es beschränkt sich der Anbau auf Roggen, weniger Dinkel, hie und da etwas Waizen. Früher herrschte Wechselfelderwirthschaft; erst neuerlich wird auch die Brache zum Theil eingebaut. Auf einen

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)