Seite:Oberamt Aalen 238.jpg

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und Preinkofen, Schönhard, Spreitbach, Straßdorf, zu Weiler in den Bergen, in Zimmern und Zimmerbach u. s. w. Frühe theilten sie sich in mehrere Linien, von denen die eine zu Trochtelfingen und Haunsheim saß, eine andere zu Horn. Melchior der ältere v. Horn scheint Schnaitberg erworben zu haben; wenigstens besaß er schon 1473 ein Gut auf dem Osterbuch und stritt 1480 über Rechte in Essingen. Wahrscheinlich sein Sohn Melchior jun. tritt als Mitgrundherr von Essingen auf 1512 und bald nachher mehrere Brüder, wohl seine Söhne. 1515 ist Ernst, 1518 sind Ernst und Quirin Mitgrundherrn in Essingen; ein weiterer Bruder, der 1528 Güter in Lautern verkaufte, welche am wahrscheinlichsten zur Schnaitberger Herrschaft gehört hatten, heißt Hans Heinrich v. Horkheim zu Essingen. Er kaufte 1530 Leinzell, das seine Wittwe dem Bruder Ernst überließ; Quirin machte sich zu Spraitbach ansässig und so blieb noch der vierte Bruder Dietrich v. H. übrig, 1531 zum Schnaitberg genannt. Dieser verkaufte Güter in Essingen, zu Albstetten und Daurwang, zuletzt aber 1534 „seinen Sitz und Hof“ Schnaitberg selber mit aller Obrigkeit und Steuern etc. an die Stadt Aalen um 2100 fl. Dietrich v. H. ließ sich nun zu Ellwangen nieder und verkaufte 1543 den Rest seiner Besitzungen an seinen Vetter Georg Heinrich v. Wellwart.

1534 war die alte, von dem spätern Hause nördlich gelegene Burg längst zerstört, wie denn der Kauf umfaßte „Gebäu, Mauern, Burgstall u. s. w.“ Die Stadt Aalen behielt den Hof von nun an als ein gült-, steuer- und dienstbares Gut ihrer fraischlichen und vogteilichen Obrigkeit unterworfen, bis zum Jahr 1803, wo mit dem Aufhören ihrer Selbstständigkeit diese Gefälle und Rechte an Württemberg kamen. 1813 wurde das Gut allodificirt und aus einem bis daher fällig gewesenen Gnadenlehen in ein gemeines Zins- und Gültgut verwandelt, um 4.060 fl. In demselben Jahr kaufte es Geheimerath v. Kerner, der die Zutheilung dieser zuerst nach Unter-Rombach gehörigen Parzelle zur Schultheißerei Essingen bewirkte. Seine Erben verkauften das Gut im Jahr 1846 an Bierbrauereibesitzer Koppenhöfer in Stuttgart. Die Stätte der alten Burg ist noch deutlich zu sehen, besonders der Graben.

o) Der Schwägelhof, Wohn- und Schafhaus, am linken Abhang des Remsthales gelegen, 1/2 Stunde von Essingen, gehört Degenfeld zur Hälfte. Diesen Hof kaufte Wilhelm v. Wellwart zu Hohroden von Hans v. Roden zu Ulm 1536, überließ ihn aber wiederum mit aller Gerechtigkeit, freieigen an Jörg Heinrich v. W.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)