Seite:Oberamt Aalen 264.jpg

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in einer Lorcher Urkunde 1235 Heinricus miles de Hohenstat. Jedenfalls wird es genannt 1287, als Graf Ludwig v. Öttingen ein Lehen von Ellwangen sich eignen ließ gegen Güter in Buch, Hohenstat u. a. O. Im Jahr 1361, 63, 66 zeugt ein Heinrich v. Westerstetten, zu Hohenstatt gesessen; dieser aber hat wohl seine Besitzung an Jörg I. v. Wellwart veräußert, der 1376 auftritt „zu Hohenstat gesezzen“. Noch zu seinen Lebzeiten trat er die Burg seinem Sohne Georg II. ab, der 1407 „zu Hohenstadt gesessen“, diese Veste, sammt Dorf und Gericht und allerlei Gütern verkaufte an Cunz Adelmann und Hans Adelmann seinen Sohn um 2000 fl., theils freieigen, theils Lehen – wie denn die Burg insonderheit sammt Gütern in Reichartshofen, Kochenburg und auf dem Prastel Öttingisch Lehen geworden ist. – Cunz Adelmann’s Tochter Anna vermählte sich mit Georg Schenk v. Schenkenstein, welcher oft „Georg Schenk von Hohenstadt“ heißt. Er hatte 1408 die Hälfte der Burg Hohenstadt mit Zubehör um 900 fl. erkauft, die andere Hälfte aber wahrscheinlich als Erbtheil seiner Frau erlangt. Nach ihm empfängt sein Sohn „Wilhelm Schenk zu Hohenstatt“ wiederholt ellwang. Lehen in Gemeinschaft mit Wilhelm Adelmann. Auf Schenk Wilhelm, der viele Brüder hatte (worunter Hans Schenk v. Schenkenstein, gesessen zu Hohenstadt, später zu Hohenburg), folgte Schenk Sigmund, der 1488 kinderlos gestorben. Hohenstadt fiel nun an die Hohenburger Linie der Schenken v. Schenkenstein, aus welcher Kaspar 1501 und Hans 1503 und 26 von Öttingen ist belehnt worden. 1530 verkaufte der letztere Schloß und Dorf mit aller Herrlichkeit und Obrigkeit, mit Hirtenstab, Schenkstatt und allerlei Zubehörden, auch Kirchsatz und Pfarrlehen um 6300 fl. an Hieronymus Adelmann, dessen Familie seitdem im Besitz geblieben ist.

Hieronymus selbst, vorher in Rechenberg gesessen, nahm in Hohenstadt seinen Sitz, das fortan als Hauptgut der Familie galt und ziemlich ausschließlich Sitz der Gutsherrn blieb, neben ihrem Palais zu Ellwangen. Vergl. oben A, VII. S. 144 ff. „die Grafen Adelmann“.

Das Schloßgut ist derzeit verpachtet und wird von dem Pächter, Herrn Hummel, nach den Grundsätzen der rationellen Landwirthschaft umgetrieben. Mit der ebenfalls verpachteten herrschaftl. Wirthschaft ist eine bedeutende Brauerei verbunden.

b) Bainlensrain, ein Haus 1/2 Stunde von H., ist 1742 auf Reichertshofer Wiesen erbaut worden. In der Nähe liegt die Waldparzelle „Hangendenweiler“, wo der 1407 als Zubehör von Hohenstadt genannte „Weiler und Weilerstadt Hangendenweiler“ stand.

c) Bernhardshof, im Kocherthale, 1/4 Stunde von H., ein ursprünglich zu Reichertshofen gehöriger „Halbhof (1752)“.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_264.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)