Seite:Oberamt Aalen 281.jpg

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der heutigen sogen. Laubacher Linie. Von seinen Enkeln heißen zwei 1535 „zu Leinroden“. Von diesen hinterließ Wilhelm nur Töchter und somit fiel die Burg, als Mannslehen, wiederum an den Sohn des dritten Bruders, der Fachsenfeld besaß, – während der Weiler Leinroden als allodial zunächst den Töchtern verblieb. Hans Sigmund wurde 1568 belehnt von Oettingen mit der Burg sammt dem Weiler Berg. Doch hat er auch das Übrige erworben.

Unter Hans Sigmund v. Wellwarts Nachkommen gehörte Leinroden zuerst der Polsinger Linie, 1673 aber hat Constantin I. „das adliche Rittergut, Schloß und Dorf Leinroden und die Mühle zum Roßnagel, sammt aller Zubehör und dem Patronatrecht der Leinroder Kirche verkauft an seinen Vetter Gottlieb v. Wellwart zu Laubach, dessen Nachkommen die Herrschaft besaßen bis 1815.

Das Schloß indessen war längst zerfallen, doch schwerlich im Bauernkrieg zerstört worden; denn Anna v. Wellwart, geb. v. Westernach, heißt noch 1556 „Wittib zu Leinroden“.

k) Roßnagel, ein Weiler 1/4 Stunde von Laubach thalabwärts an der Lein, besteht aus einer Mühle und 2 Wohnhäusern. Hier war z. B. 1538 der Sitz eines „wellw. Gerichtes zum Roßnagel“.

Mit dem Weiler Luschenau-Leinroden kam Roßnagel an die Hrn. v. Horkheim und 1598 durch Kauf in Hans Sigmund v. Wellwarts Hände. Die ursprünglich unmittelbar herrschaftl. Mühle ist vor 1680 schon verkauft gewesen als Lehen.

Abgegangen ist eine Mühle (beim „Ölhaus“) in Leinroden selbst „unter dem Schlosse“, wo 1512 eine Hammerschmiede errichtet wurde und noch im vorigen Jahrhundert eine Ölmühle sich befand. Interessant ist, daß Cunz Müller, dem 1483 diese Mühle verliehen war, mit seiner Herrschaft Streit bekam und an Junker Ulrich zu Leinroden, Wolf v. Welwart zu Lauben und Meister Hans, Vogt zu Wellstein (S. 204)[ws 1] einen förmlichen Feindesbrief erließ 1493. Eine zweite Mühle ist „am Vogelsteg“ eingegangen.


Lauterburg,


Gem. III. Kl. mit 629 Einw. a. Lauterburg, Pfdf. mit den Parz. b. Hirschrain und c. Ziegelhütte, 629 Einw., wor. 15 Kath., welche nach Bartholomä, O.A. Gmünd, gepfarrt sind.

Die oberste Einsenkung des Lauterthales ausgenommen, liegt dieser Gemeindebezirk ganz auf der Höhe des Albuchs. Die Gränzen bildet nördlich, westlich und südlich das Oberamt Gmünd und zwar die Gemeinden Lautern und Bartholomä. Ein weit gegen Süden vorspringender schmaler Strich Haideland umschließt einige Bartholomäer


Anmerkungen [WS]

  1. Berichtigung: Wellstein (S. 204) statt Welstein
Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_281.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)