Seite:Oberamt Aalen 307.jpg

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Ellwanger Ausschüsser, auch Anselm v. Adelmann und seinen Bauern gegen den limburgischen Rath Michaelis v. Sontheim und die Bauern des Amtes Gröningen am 18. Aug. 1760. Es hatten nämlich die Herren v. Adelmann diese Wiese 1650 an Limburg verkauft und Ellwangen drang späterhin, weil sie eine Zubehörde des Lehens Schechingen gewesen, auf deren Auslösung, welche Limburg verweigerte. Im Jahre 1760 wollte nun Ellwangen bis zum Austrag des Streits das Heu sequestriren, ließ in der Nacht vom 17. bis 18. Aug. ein Kommando Miliz ausrücken, auch von Schechingen und Hohenstadt Arbeiter aufbieten, welche von einem Theil der dortigen Mannschaft, bewaffnet und mit Branntwein gestärkt, begleitet waren. Auf die erste Nachricht hievon ließen die limburg. Beamten in den benachbarten Dörfern Sturm läuten und suchten mit bewaffneter Hand des Heus sich wieder zu bemächtigen. Beide Theile schoben einander die Schuld des ersten Schusses zu. Ein adelmännischer Bauer blieb auf dem Platz, ein limburgischer starb an seinen Wunden, Rath Michaelis aber wurde ziemlich übel traktirt und gefangen nach Hohenstadt geführt. – Natürlich gab diese Geschichte einen langen und nach damaliger Weise resultatlosen Prozeß bei den Reichsgerichten. Der limburg. Miterbe, Fürst v. Hohenlohe-Bartenstein, verkaufte endlich diese – sammt der Kocherwiese an J. Anselm v. Adelmann 1779 um 2845 fl. und jetzt wurde sie wieder dem ellwang. Lehen einverleibt.

c) Haghof, Hof, 1/8 Stunde von Schechingen im ziemlich tiefen Thale gelegen, an der Einmündung des Dorfbachs in den Federbach. Jener Bach hieß einst der Scherrenbach und unser Hof war eine Mühle. Über das benachbarte Scherrhölzle stritten 1484 Kl. Lorch und Jörg Adelmann. Erhard Adelmann aber hat 1592 die Scherrenmühle erkauft, die wohl im 30jährigen Kriege unterging.

d) Klozhöfe, W., 3/8 Stunden von Schechingen nordöstlich, auf der Höhe frei und eben gelegen, hieß einst „zum Klotzbuch“ und gehörte immer zur Herrschaft Schechingen.

e) Leinweiler, ein Weiler, 1/2 Stunde östlich von Schechingen, in der ersten Einsenkung einer gegenüber von Laubach sich öffnenden Seitenschlucht des Leinthals.

Zuerst finden wir Leinweiler im Besitze von Ulrich und Hans den Haggen, Söhne Alberts des Haggen und seiner Gemahlin Adelheid v. Rechberg-Heuchlingen, zu welcher Herrschaft Leinweiler wahrscheinlich ursprünglich gehörte. Die Hacken verkauften (1370) an Hans Stöbenhaber zu Gmünd, dessen Erben 1408 an Paul v. Rinderbach, mehrere Herren und Frauen v. Rinderbach aber verkaufen 1441 Leinweiler

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_307.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)