Seite:Oberamt Aalen 327.jpg

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Hans v. Lierheim, dieser, unter Vorbehalt der Wiederlösung, seinem Neffen, Hans dem Haggen, welcher 1406 an die Truchseße v. Stetten verkaufte. Von diesen brachte Ulrich v. Ahelfingen auch diese zweite Hälfte an sich 1407, aber nur um sie 1409 an Konrad v. Pfalheim abzutreten. Bei ihm haben Konrad und Hans, die Söhne jenes Hans v. Lierheim, ihr Wiederlösungsrecht geltend gemacht, vor 1414. Konrad v. Lierheim erwarb auch seines Bruders Antheil 1424–29, sein Sohn Jörg aber hat an Hans und Ulrich v. Ahelfingen 1479 verkauft um 2800 fl. seinen Halbtheil am Schlosse nebst den dazu gehörigen Gütern und einem Theile des Dorfes Wasseralfingen. So war endlich die ganze Burg und Herrschaft wieder bei einander, nachdem zwischenhinein auch die hintere Hälfte zwei Herren gehabt hatte, Ulrichs beide Söhne, bis 1464 die Kinder Konrads ihren Theil an Wilhelm v. Ahelfingen verkauften um 2300 fl., mit Gericht und Dorfrecht, sammt Gütern in Wasseralfingen, Brausenried, Onolzfeld, Hofen, Röthhard u. s. w. Mit Wilhelms Enkel, Wolf v. Ahelfingen, erlosch die Familie und die Propstei Ellwangen zog als Lehensherrin das Ganze an sich – bald nach 1553.

Doch hatte König Wenzel etliche Güter zu Wasseralfingen – für Reichslehen erklärt und Wolfs nächster Erbe, Wilhelm v. Wellwart, nahm Mehreres als Alod in Anspruch, z. B. die Dorfmühle. Diese Ansprüche wurden abgefunden durch Überlassung des ahelfingischen Theils von Dorfmerkingen als ellwang. Lehen, die Mühle zu Wasseralfingen wurde mit 1450 fl. abgekauft 1563.

Die Zubehörden der Burg Wasseralfingen waren seit der Abtrennung von Hohenalfingen und seit dem Übergang mehrerer Güter (k., l., o.) auf die Herren v. Wellwart: Hofen, der Wagrain und die Goldshöfe –; Dorf Wasseralfingen, Brausenried und Heimathsmühle, Onatsfeld und je ein Gut in Hüttlingen, Treppach und Attenhofen, auch in Röthhard bis 1544.

Ellwangen verknüpfte die Besitzungen beider ahelfinger Linien zu Einem Oberamte, dessen Amtmann zu Westhausen saß, der adliche Oberamtmann aber in dem Schloß zu Wasseralfingen. In diesem wohnte nachher kurze Zeit der württ. Oberamtmann für Aalen, hierauf ein Oberforstmeister und 1817 wurde es für die Zwecke der K. Eisenhütte zu Wohnungen eingeräumt; die Schloßkapelle ist eine Werkstätte; die Schloßgüter wurden zum Theil verkauft und vertauscht, ein ansehnlicher Theil ist verpachtet.

Im Dorfe Wasseralfingen befanden sich 1803 – 71 Familien mit 355 Seelen. Da jetzt die Bevölkerung 1172 Seelen beträgt, so läßt sich leicht ermessen, welch außerordentlichen Einfluß der Aufschwung

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: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_327.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)