Seite:Oberamt Biberach 073.jpg

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Anlagen versehen, zu einem fertigen Zeichner aus. Nach der Rückkehr in seine Vaterstadt versuchte er sich auch in der Ölmalerei und machte schnell glückliche Fortschritte darin.

Christian Xeller, ein gelernter Weißgerber, später geschickter Miniatur-Maler, dann glücklicher Porträt- und Landschaft-Maler und jetzt für Wiederherstellung von Gemälden in Berlin angestellt.

Bernhardt Neher, der sich als Fresco-Maler in der letzten Zeit besonders in München einen Ruf erworben hat, und jetzt mit Aufträgen in Weimar beschäftigt ist.

Eberhard Emminger, ein vorzüglicher Landschaft-Zeichner und Lithograph, von dem wir unter andern schönen Bildern das auf Bestellung des Stuttgarter Kunstvereins gefertigte Blatt von dem Königl. Landhaus Rosenstein haben, und von dem auch das Titelbild zu dem gegenwärtigen Heft ist.

Der Nahrungsstand der Einwohner beruht theils auf Landwirthschaft, theils auf Gewerben. Die Stadt hat eine ansehnliche Markung, welche wohl angebaut ist, aber zur Ernährung der Einwohner um so weniger hinreicht, als ein Viertel davon in Waldungen besteht, s. die Tabelle. Die Hauptnahrungs-Quellen sind daher Gewerbe und Handel; Biberach gehörte schon in älteren Zeiten unter die gewerbsamen Städte, es war früher besonders die Weberei, vorzüglich auch die Barchentweberei und die Kürschnerei bedeutend: im Jahr 1508 waren über 400 Webstühle in Thätigkeit. Jetzt sind die bedeutenderen Gewerbe: die Blechwaaren-Bereitung, die Devisen-Fabrikation, die Bortenwirkerei, die Gerberei, und auch jetzt noch die Weberei und Kürschnerei; die Stadt hat 6 Fabriken, 43 Leinen- und Baumwollen-Weber, 21 Tuchmacher, 34 Bortenwirker, 16 Rothgerber mit 20 Gehülfen, 11 Weißgerber. Die Fabriken sind:

Eine Kinderspielwaaren-Fabrik von (Gramer) Wißhack und Comp.; dieß schon seit mehreren Jahren begründete Geschäft hat in der letzten Zeit einen großen Aufschwung gewonnen, und es sind gewöhnlich über 100 Personen in demselben beschäftigt. Die Fabrik liefert vorzugsweise lackirte Blecharbeiten. Die Arbeiten zeichnen sich durch Geschmack, Erfindung und Kunstfertigkeit aus und finden daher großen Absatz im

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 073. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_073.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)