Seite:Oberamt Biberach 134.jpg

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1791 stiftet Pfarrer Endreß 8000 fl. für Hausarme und andere wohltätige Zwecke.

2) Ellmannsweiler, ein kathol. grundherrlicher Weiler mit einem gutsherrlichen Schlößchen und einer Capelle, Filial von Laupertshausen mit 309 Einwohnern, 3/8 Stunde östlich von Laupertshausen. Grundherr ist der Graf Waldbott-Bassenheim, die Zehenten beziehen der Staat und die Pfarreien Laupertshausen und Mettenberg. Der Ort hat eine Brauerei und eine kleine Capelle, die von der Gutsherrschaft unterhalten wird. Die Einwohner haben zu 1/3 Antheil an der oben erwähnten Endraßischen Stiftung. – Ellmannsweiler bildete ehemals eine Ritterherrschaft, und steuerte zum Canton Donau. Es gab ein adeliges Geschlecht, das sich v. Ellmannsweil schrieb, und auch in der Liste der adeligen Bürger von Biberach erscheint. Im Jahr 1505 waren die v. Essendorf Besitzer des Orts, dann kam er an die Freiherren v. Freyberg zu Achstetten, von diesen an Reichlin von Meldegg, und dann durch Vermächtniß an Freiherrn Reichlin zu Fellheim, und endlich 1819 durch Kauf an Graf Waldbott-Bassenheim. Der Ort war vormals Kemptisches Lehen und lag in dem Warthauser Jagdbezirke, die hohe Jurisdiction stand dem Salmannsweilischen Pflegamt Schemmerberg zu, siehe Schemmerberg. Im Jahr 1806 kam der Ort unter würtembergische Landeshoheit.[1] Die Einwohner nähren sich mühselig meist von Taglohn; als Nebenerwerb wird das Sticken betrieben.

3) Ober-Schnaitbach, Hof mit 8 kathol. Einwohnern.

4) Unter-Schnaitbach, Weiler mit 27 kathol. Einwohnern, beide vormals Spital Biberachisch. Die Grund- und Lehengefälle bezieht der Spital Biberach, den Zehenten die Pfarrstelle. Der Spital Biberach erkaufte 1318 von Kloster Heggbach Ober- und Unter-Schnaitbach mit Neuenhaus, Burren und Holzmühle mit Gerichten und allen Rechten.


24. Gemeinde Maselheim

  1. Ellmannsweiler, bemerkt Herr v. Raiser, war ein Stift Kempten’sches Lehen, noch aus der uralten Dotation der Gemahlin Carls des Großen, Hildegard, herrührend, wie eine Menge nachbarlicher Besitzungen im Illergau, welche die Welfen zur Kempten’schen Advokatie genossen und daraus ihre Milites besoldet haben. Dieses Lehen wanderte unter Memminger Bürgern von Hand zu Hand. 1622 kam dasselbe um 23.000 fl. an die Familie der Reichlin-Meldegg zu Fellheim. Dasselbe wurde fortan mit Fellheim zugleich empfangen.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Biberach. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1837, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Biberach_134.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)