Seite:Oberamt Blaubeuren 148.jpg

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wieder an Burkhard v. Bach um 1100 fl. i. J. 1419; Letzterer stiftete 1432 den Kirchensatz nebst Zehnten an den Deutschorden und verkaufte das Übrige 1436 an Conrad Schleicher von Ulm, der 1447 auch einen Hof von Peter Ferber erkaufte. Schleicher verkaufte das Dorf im J. 1476 an Hans Gienger von Ulm für 2165 fl., und dieser verkaufte es im J. 1486 an das Deutsche Haus zu Ulm, dem im folgenden Jahre, 1487, K. Friedrich ein Gericht daselbst bewilligte. Die Oberherrschaft von Ulm rührt ohne Zweifel von Helfenstein her. Theils mit Ulm, theils mit dem Deutschen Hause in Ulm, 1802 u. 1806, kam Bollingen an die Krone Bayern und durch Staatsvertrag, 1810, an Würtemberg. Bey Bollingen, am Rande des Kiesenthals, stand einst ein Schloß, wovon der Platz noch den Namen Schloßberg hat.

b. Böttingen; ein katholischer Weiler auf der Alp, eine Viertelstunde nördlich von Bollingen, mit 53 Einwohnern, Fil. von Tomerdingen, Schule Bollingen. Der große Zehnte gehört dem Staat (vormals 1/2 D. Orden und 1/2 Kloster Elchingen), der kleine, der Obst- und Blutzehnte der Pfarrey Tomerdingen. Der Ort hat eine geräumige Kapelle mit einem eigenen Stiftungs-Vermögen, wovon sie unterhalten wird; die Schule ist zu Tomerdingen.

Böttingen gehörte zu dem Deutschordenschen Amte Bollingen; der Deutschorden (Commende Ulm) übte die hohe Gerichtsbarkeit und Landeshoheit, wiewohl mit Widerspruch von Ulm, aus. Die Grundherrschaft war getheilt, von den 6 Bauernhöfen des Orts gehörten 2 dem Deutschorden, 3 dem Kloster Söflingen und 1 der Bernhausischen Kaplaney Klingenstein, jedem Theil mit niederer Gerichtsbarkeit. In früherer Zeit erscheinen hauptsächlich die Ströhlin von Ulm als Teilhaber an Böttingen, sie verkaufen, 1385, an Clausen den Vischer von Hürwen. Im Jahr 1606 wurde den Einwohnern zu B. von dem Kloster Elchingen, mit Zustimmung der Bürgerschaft in Tomerdingen, das Bürgerrecht in Tomerdingen, mit Ausschluß der Gemeinde-Gerechtigkeiten ertheilt,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Blaubeuren. Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, 1830, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Blaubeuren_148.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)