Seite:Oberamt Ehingen 006.png

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daß entweder der eine dem andern untergeordnet war, oder daß die Namen gewechselt haben.

Die am häufigsten vorkommenden Gaugrafen sind die Grafen Chadaloch und Wago (805 etc.) Brüder, welche viele Güter in dem Oberamt an das Kl. St. Gallen vergaben, und nach allen Umständen große Allodialbesitzungen daselbst hatten. Sie waren Sprossen der berühmten Bertholdischen Familie, von welcher die Bertholdsbar ihren Namen erhielt. Nach ihnen findet man das Oberamt größtentheils im Besitze der, mit Burkhard I. i. J. 916 wieder hergestellten, Allemannischen Herzoge, welche ihren Sitz lange Zeit zu Marchthal hatten. S. Obermarchthal. Nach ihrem Erlöschen theilte sich der Oberamtsbezirk unter viele Herren; die angesehensten davon waren die Grafen von Berg, welchen 2/3 des Oberamts gehörten, nächst ihnen die von Steußlingen und von Amerkingen, oder Emerkingen. Die bergischen Güter, namentlich die Herrschaft Ehingen, zum Theil auch die Emerkingischen, kamen, wie wir später sehen werden, meist an das Haus Östreich, die Steußlingischen an Würtemberg; einen großen Theil des Oberamtsbezirks zogen allmählig die Klöster, insbesondere Marchthal und Zwiefalten an sich, der Rest blieb in dem Besitze des Adels, und so theilte sich am Ende der Oberamtsbezirk auf die oben angegebene Weise. Die Jahre 1802 und 1803, der Preßburger Friede 1805, die Rheinische Bundesacte 1806 und das Jahr 1810 vereinigten endlich Alles unter dem Scepter von Würtemberg, und es wurde daraus 1806 in Verbindung mit dem Blaubeurer Oberamts-Orte Rottenacker ein eigenes Oberamt gebildet, das 1808, von dem wieder aufgelösten Oberamt Urspring mit dem vormaligen Oberamte Steußlingen und (jedoch nur auf kurze Zeit) mit dem Stabsamt Justingen, 1810 von dem wieder aufgelösten Oberamte Zwiefalten mit dem damaligen Unteramte Obermarchthal und mehreren vormals Zwiefaltischen und andern Orten, so wie mit Orten des vormals Baierschen Landgerichts Söflingen vergrößert wurde, dagegen später aber auch wieder durch die Absonderung der


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: , 1826, Seite 006. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_006.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)