Seite:Oberamt Ehingen 090.png

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1345, trat das Haus Östreich in den Besitz der Herrschaften Ehingen, Berg und Schelklingen ein, Conrad hatte sie ihm noch bey seinen Lebzeiten, ob kraft eines Kaufs, oder einer Schenkung, ist unbekannt, auf seinen Tod zugesichert. Dieß geschah zu großem Verdruß des Gr. Ulrich von Würtemberg, der, man weiß nicht aus welchem Grunde, sich Rechnung auf den Besitz der Herrschaft gemacht zu haben scheint, und deßwegen auch 1343 seinen Sohn Eberhard (den Greiner) gegen den Grafen von Berg und den Herzog Albrecht von Östreich, wiewohl vergeblich, zu Felde ziehen ließ. S. u.

Ehingen hätte alle Ursache gehabt, mit der östr. Herrschaft zufrieden zu seyn, würden es die Herzoge in ihren Geldverlegenheiten, besonders während der Schweizerkriege, nicht alle Augenblicke an den Meistbietenden verpfändet haben. So wurden Stadt und Herrschaft sammt Berg und Schelklingen i. J. 1368 an Gr. Wilhelm von Montfort, 1392 an Conrad v. Reischach, 1396 an Herzog Ulrich von Teck, 1428 an Hans v. Stadion, und später an Andere verpfändet. Dieser Verpfändungen, womit immer auch ein Wechsel des Herrn verbunden war, endlich müde, lösten die Ehinger die Pfandschaft i. J. 1586 selber an sich, und die Stadt war nun 130 Jahre lang Herr nicht nur der Herrschaft Ehingen, sondern auch der Herrschaften Berg und Schelklingen. Die letztern verlor sie wieder, indem K. Leopold I. i. J. 1681 dem Grafen Schenk von Castell, Bischof von Eichstädt, die Pfandschaft derselben gegen Erlegung von 30.000 fl. überließ, und der Stadt Ehingen nur ihr Pfandrecht auf die Herrschaft Ehingen, gegen einen neuen Pfandschilling von 25.000 fl. vorbehielt. Von der K. Maria Theresia wurde endlich i. J. 1758 diese Pfandschaft gegen Aufhebung des Pfandschillings und Erlegung von weitern 2000 Dukaten (zu 4 fl. 40 kr.) in ein beständiges Lehen verwandelt, in dessen Besitze die Stadt auch bis 1806 blieb. Der Umfang der Herrschaft war bedeutend, aber in keinem Documente findet man ihre Bestandtheile genau, und in Druckschriften, wie namentlich


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 090. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_090.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)