Seite:Oberamt Ehingen 113.png

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das Kloster Salem, und die Grafen Hartmann und Gottfried von Wartstein verzichteten dabey auf ihre Lehensrechte. Von dem Kloster kam der Hof nach und nach in viele Hände, bis ihn 1669 das Frauenkloster im Groggenthal zu Ehingen kaufte, nach dessen Aufhebung er 1782 zum Besten des Religionsfonds an Privatpersonen verkauft wurde. Die Zehnten hatte schon 1358 Walter von Stein zu Emerkingen dem Kl. Marchthal geschenkt, nach dessen Aufhebung sie Östreich in Beschlag nahm. Der Ernsthof hatte früher die Eigenschaft eines Ritterguts und ist daher auch jetzt noch blos staatssteuerbar. S. Ober-Dischingen.


9. Bergach, (Unter- und Ober-)

häufig auch Berkach geschrieben, ein kl. kathol. Dörfchen, das von seiner Lage an einer Anhöhe und an der Schmiechen den Namen hat, 1/2 St. von Ehingen, mit 177 Einw. F. A. Blaubeuren. Grundherr: die Stadt Ehingen mit ihren Stiftungen; die Zehnten gehören dem Staat, den Heu- und Öhmdzehnten hat die Gemeinde neuerlich mit 1024 fl. abgekauft.

Gefälle beziehen die Stiftspflege Ehingen, 224 fl. 9 kr. Geld, 126 Sch. 21/2 Sr. Dinkel, 91 Sch. 31/4 Sr. Haber und 7 Sch. Mühlkernen, ferner die Stadtpflege 60 fl., die St. Georgen-Capl. das. 63/8 Sch. Dinkel und 11/4 Sch. Haber, die Cath. Capl. das. 4 fl. 44 kr., 10 Sch. Dinkel, und 8 Sch. Haber, die Univ. Freyburg 5 fl. 42 kr., 231/8 Sch. Dinkel und 11 Sch. 41/2 Sr. Haber, die Pfarrey Hayingen 2 fl. 8 kr., 4 Sch. 3 V. Dinkel und eben so viel Haber aus einem ehem. Gundelfingischen Lehengut.

Der Ort theilt sich in Unter- und Ober-Bergach, welche nur durch einen kleinen Zwischenraum getrennt sind. Er hat eine kleine Kirche zum h. Peter und Paul mit einem eigenen Kirchenfond; die Schule ist in Ehingen. Die Schmiechen treibt eine Mahl-, eine Öl- und Gypsmühle.

Bergach kommt schon in Urkunden von 788 und 961 vor[1]. Später hatte es seine eigenen Edelleute, welche unter den Gutthätern des Kl. Blaubeuren erscheinen[2], 1264


  1. S. Ehingen und Trad. Laur. L. III. 78.
  2. Sattler, Grafen IV. S. 311.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_113.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)