Seite:Oberamt Ehingen 116.png

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St. Georgen-Caplaney daselbst 166 fl. 26 kr.; Graf Schenk von Castell 40 fl. 19 kr.; Stiftspflegen Nasgenstatt und Frankenhofen 3 fl. 17 kr., Univ. Freyburg 45 kr., zus. 1341 fl. 17 kr., darunter 258 Sch. Dinkel und 1531/2 Sch. Haber.

Der Ort hat seine eigene Kirche zum h. Leonhard, welche 1765 neu gebaut wurde, und von der Gemeinde unterhalten wird; eine Schule wurde 1773 errichtet. Über die Donau führt bey dem Orte eine hölzerne Brücke, zu deren Bau K. Maximilian 1498 die Erlaubniß gab. Dettingen kommt sehr frühe in Urkunden vor: schon 876 schenkt ein gewisser Egino dem Kl. St. Gallen den halben Herrenhof und leibeigene Höfe in villa Tetinga[1]. Auch i. J. 882 kommt das Kloster mit Erwerbungen zu D. vor[2]; es verlor aber diese und andere Besitzungen in der Gegend wieder, und im 12ten und 13ten Jahrhundert findet man die Gr. von Berg und ihre Lehensleute im Besitz von Dettingen. Von 1108 bis 1344 verkaufen und verschenken die von Habisberg, von Thännat, von Warthausen und Andere, mit Genehmigung der Grafen von Berg, Güter zu D. an mehrere Klöster, hauptsächlich an Urspring, das allmählig in den Besitz des größern Theils von D. kam, und auch bis zu seiner Aufhebung blieb. Die übrigen Theile des Orts kamen von Einzelnen 1386, 1390, 1425, theils an die Stadt, theils an den Spital und die Kirche von Ehingen und D. machte einen Bestandtheil der Herrschaft Ehingen aus. Vergl. S. 91.

Der Käshof,

auch Käswasser genannt, ein einzelner Hof mit einer eigenen Feldmarkung und 8 Einwohnern, liegt auf der Anhöhe 1/4 St. westlich von Dettingen, und ist Lehen des Spitals Ehingen. Bey dem Hofe befindet sich eine Mineralquelle, von der der Hof seinen Namen hat. S. 21. Ein Ehinger Bürger errichtete ums J. 1392 eine Badanstalt bey der Quelle, und diese scheint Veranlassung zur Entstehung des Hofes gegeben


  1. Neugart Cod. Dipl. I. Nr. 496.
  2. Von Arx Geschichte v. St. Gallen I. S. 155.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_116.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)